Bei den Kommunalwahlen in Estland am Wochenende hat die Zentrumspartei in der Stadt Narva an der russischen Grenze herbe Verluste eingefahren, obwohl sie bei der russischsprachigen Minderheit eigentlich beliebt ist.
Jetzt rächt es sich, dass die Regierungsparteien den russischsprachigen Bürgern nichts bieten, meint die liberale Tageszeitung Eesti Päevaleht:
Der Sozialdemokrat Jevgeni Ossinovski hat in Narva über 2400 Stimmen erhalten und fast die regierende Zentrumspartei gestürzt. Das zeigt, dass die russischsprachigen Wähler mehr Alternativen haben wollen als nur die scheinbare Vaterfigur Edgar Savisaar [von der Zentrumspartei] oder eben solche Politiker, die sich überhaupt nicht für sie interessieren. Die [Reform-] Partei des Premiers hielt es nicht einmal für nötig, in Ost-Estland eine eigene Liste aufzustellen. `
… Wir beobachten also gleich bei zwei Regierungsparteien, wie sie einem Teil der Bevölkerung zeigen wollen, wo es lang geht, und den Eindruck hinterlassen, dass der Name Savisaar gleichbedeutend ist mit Russe und damit Korruption. Es ist gefährlich, mehrere Dutzend Prozent der Bürger eines Staates zu marginalisieren.
(23.10.2013)
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