Vor allem wegen der Zuwanderung auch aus den Euro-Krisenländern ist die Einwohnerzahl Deutschlands im vergangenen Jahr das zweite Mal in Folge gestiegen. Nach einer vorläufigen Schätzung des Statistischen Bundesamtes lebten Ende 2012 rund 82 Millionen Menschen in der Bundesrepublik, wie die Statistikbehörde in Wiesbaden mitteilte. Das waren etwa 200.000 mehr als am Jahresanfang.
Grund für den Anstieg sei die Zuwanderung aus dem Ausland. Diese glich das Geburtendefizit von etwa 185.000 bis 200.000 Menschen mehr als aus. Den Angaben zufolge zogen im vergangenen Jahr mindestens 340.000 Menschen mehr aus dem Ausland nach Deutschland als die Bundesrepublik Richtung Ausland verließen. Einen solch hohen Wanderungsgewinn von mehr als 300.000 Menschen gab es demnach zuletzt 1995.
Vor allem die Zuwanderung aus den von der Finanz- und Schuldenkrise besonders schwer betroffenen EU-Ländern wie Griechenland, Spanien und Portugal nahm im vergangenen Jahr in Deutschland deutlich zu. Allein im ersten Halbjahr 2012 kamen zum Beispiel rund 7000 mehr Einwanderer aus Griechenland nach Deutschland als im gleichen Zeitraum 2011. Eine starke Zuwanderung gab es auch aus osteuropäischen Ländern wie Polen, Rumänien und Bulgarien. Dieser Trend setzte sich laut Statistikbehörde im Juli 2012 fort, aktuellere Zahlen gibt es noch nicht. Die Gesamtzahlen für 2012 sind deshalb nur vorläufige Schätzungen.
Symbolbild: © Siebert
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