Während der ganzen bisherigen Basketball-Europameisterschaft war Frankreich einer der Turnierfavoriten. Gegen ein Team mit 5 NBA-Spielern – unter ihnen der Star Tony Parker – hatte es Litauen keiner zugetraut, dass es überhaupt auch nur in die Nähe eines Sieges kommen wird, noch weniger, dass es den Sieg davonträgt. Die Welt des Basketballs bekam auf jeden Fall einen Schock, als das litauische Team Frankreich nicht einfach nur schlug, sondern eindeutig, mit 76:62 (16-10, 16-17, 19-15, 25-20) besiegte
Litauen ist bekannt dafür, dass sein Team unter den Top 3 Verteidigern der Meisterschaft ist, und das bewies auch das Spiel gegen die Franzosen. Sie legten bei den Franzosen den Angriff gegen die Zone, der die als der beste des Eurobasketballs galt, erfolgreich lahm. Die Franzosen wurden von den Litauern komplett abgeschaltet und punkteten nur mit schwachen 23% ihrer Würfe von hinter der Dreipunktelinie.
Litauen koppelte seine von Natur aus gute Verteidigung mit einer guten Offensive, und die Spieler seines außerordentlich starken und verflochtenen Teams mit einer ausgeglichenen Teamleistung warfen einen Punkt nach dem anderen. Renaldas Seibutis, Linas Kleiza, Jonas Valančiūnas und Mindaugas Kuzminskas punkteteten alle im zweistelligen Bereich. Seibutis der während des ganzen Turniers deutliche Akzente in der Offensive setzte, erzielte mit 15 Punkten die meisten Punkte im Spiel gegen Frankreich. Litauen hatte das Spiel so ziemlich vom Anfang bis zum Ende unter Kontrolle – der Punkteunterschied zu Frankreich war die ganze Zeit über nicht weniger als 4 Punkte. Litauen führte mehrfach das Spiel, mehrmals mit bis zu zweistelligen Zahlen. Natürlich auch, als es am meisten zählte: am Ende des Spieles.
Frankreichs Star-Aufbauspieler Parker hatte zu kämpfen. Seine Leistung wurde vom Gegner gedämpft und blieb bei (für Ihn) nicht sehr beeindruckenden 11 Punkten. Von den schonungslosen Verteidigern Litauens gejagt, sank seine durchschnittliche Trefferquote, als einer der besten Spieler des Turniers, im Vergleich zu seinen durchschnittlichen 19 Punkten pro Spiel erheblich.
Litauen verbesserte sich in allen Bereichen, wo es notwendig war. Die Zahl der Ballverluste, unter der die Mannschaft litt viel auf 9. Es war das erste Mal seit dem Beginn der EM 2013, dass die Zahl in dieser peinlichen Kathegorie unter 10 blieb. Die Assists waren auch in Ordnung, da Aufbauspieler Mantas Kalineietis in seine Rolle hineinwuchs und anfing andere Mannschaftsmitglieder ins Spiel einzubeziehen. Er führte 7 Assists aus, was mehr als die Hälfte der in seinem Team insgesamt ausgeführten Assists (13) war.
Das nächste Zusammentreffen findet mit Belgiens Mannschaft statt, das Litauen bis jetzt schon in zwei Freundschaftsspielen besiegte. Die zähen Serben hatten es mit Belgien zwar nicht einfach, entschieden den Kampf dann aber doch für sich. In der neugeformten E-Gruppe der zweiten Runde haben alle vormals der Gruppe B angehörenden Teams (Litauens Gruppe in der ersten Runde) ihre Gegner besiegt. Vielleicht war Arvydas Sabonis’ Kommentar, die Gruppe B sei die „Hölle” nicht weit von der Wahrheit entfernt. Frankreich, Belgien und auch die Ukraine scheinen das selbe zu denken. Vor allem die Ukraine, nach dem sie heute eine massive 30-Punkte-Niederlage von Lettland einstecken musste. Wahrscheinlich sind es vor allem die Ukrainer, die der gleichen Meinung wie Arvydas Sabonis sind.
Original (Englische Sprache): http://baltic-review.com/2013/09/lithuania-gives-france-a-beating-in-the-second-round-of-the-eurobasket/
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