Viele Finnen geben den Südeuropäern die alleinige Schuld an ihrer Misere und meinen, dass diese sich selbst daraus befreien müssten, beklagt die liberale Tageszeitung Lapin Kansa.
Dabei gebe es keinen Grund, hochmütig zu sein:
“Erstaunlich viele scheinen vergessen zu haben, was in Finnland vor nur 20 Jahren passierte. Eine unfähige Wirtschaftspolitik steuerte unser Land in die größte Rezession aller Zeiten, die schlimmer war als die Krise der 30er-Jahre. Mit dem Zusammenbruch der sogenannten Casinowirtschaft [in den von Spekulationen geprägten 80er-Jahren] verpuffte die Immobilien- und Börsenblase, worauf eine nie dagewesene Konkurswelle folgte. Das Bruttoinlandsprodukt sank um 13 Prozent, die Arbeitslosigkeit sprang von 3,5 auf 19 Prozent und der Staat stand am Rande des Bankrotts. Ministerpräsident Jyrki Katainen erinnerte [am Dienstag] in seiner Rede zur EU daran und warnte die Finnen vor Überheblichkeit. Die Warnung ist angebracht. Schon in der Bibel heißt es: ‘Hochmut kommt vor dem Fall.'”
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