Gesellschaft

Ausstellung: Leben im Transit – Trauma und Neuanfang

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Anne Frank

Anne Frank

Der Internationale Suchdienst (ITS/International Tracing Service) in Bad Arolsen wird mit dem Pädagogischen Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt sowie der Jugendbegegnungsstätte Anne Frank in Frankfurt/Main bei der Realisierung des Ausstellungsprojektes „Leben im Transit – Trauma und Neuanfang. Überlebende der nationalsozialistischen Verfolgung“ zusammen arbeiten. „Die Ausstellung wird das Leben der Davongekommenen nach der nationalsozialistischen Verfolgung, dem Holocaust und der Zwangsarbeit schildern“, so Dr. Susanne Urban, Bereichsleiterin Forschung und Bildung beim ITS.

Die Eröffnung der Wanderausstellung des ITS soll im September 2014 in der Jugendbegegnungsstätte Anne Frank stattfinden. Die Ausstellung wird anschließend an mindestens sieben weiteren Orten gezeigt werden. Die westlichen Alliierten fassten unter dem Begriff Displaced Persons all jene Überlebenden zusammen, die durch das nationalsozialistische Deutschland verfolgt und aus ihren Heimatländern deportiert worden waren. Dies betraf am Ende des Zweiten Weltkrieges etwa zehn Millionen Menschen.

„Das Thema Displaced Persons bietet neue Ansätze für die Bildungsaktivitäten und ist im öffentlichen Bewusstsein noch kaum verankert“, sagte der Leiter der Begegnungsstätte, Meron Mendel. „Daher freuen wir uns sehr, dass die Ausstellung des Internationalen Suchdienstes bei uns eröffnet werden kann.“ Der ITS erhofft sich durch die Präsentation in Frankfurt/Main eine hohe Besucherzahl.

Vier pädagogische Begleithefte für die Ausstellung will der ITS zusammen mit dem Pädagogischen Zentrum erarbeiten. „Dabei wollen wir Themen wie Kind-Überlebende oder die Emigration nach Übersee aufgreifen“, erläuterte Urban. Die Ausstellung soll durch eine Broschüre sowie durch ein umfassendes Begleitprogramm mit Vorträgen, Filmvorführungen und pädagogischen Angeboten ergänzt werden. Gefördert wird die Ausstellung über Displaced Persons (DPs) von der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ).

Über die Ausstellung hinaus werden der ITS, das Pädagogische Zentrum und die Jugendbegegnungsstätte Anne Frank weitere didaktische Materialien gemeinsam erarbeiten und Weiterbildungen anbieten. So sind etwa eine Fortbildung zu „Antisemitismus in der Einwanderungsgesellschaft“ und ein pädagogisches Heft zum Thema „Deportationen“ geplant. „Die Vernetzung mit Partnerorganisationen ist uns im Hinblick auf den fachlichen Austausch und die gemeinsamen Ziele wichtig“, sagte Urban.

Über das Pädagogische Zentrum
Das Pädagogische Zentrum des Fritz Bauer Instituts und des Jüdischen Museums Frankfurt verbindet Aspekte der jüdischen Geschichte und Gegenwart sowie die Geschichte und Nachgeschichte des Holocaust. Zentrales Anliegen ist es, Juden und jüdisches Leben nicht ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Verfolgung und des Antisemitismus zu betrachten. Zu den Angeboten vgl. die Informationen unter www.pz-ffm.de.

Anne Frank Briefmarke

Anne Frank Briefmarke

Über die Jugendbegegnungsstätte Anne Frank
Die Jugendbegegnungsstätte Anne Frank in Frankfurt/Main ist ein Ort, an dem sich Jugendliche und Erwachsene mit der Geschichte des Nationalsozialismus und ihren vielfältigen Bezügen zur Gegenwart auseinander setzen können. Ausgangs- und Bezugspunkt der Arbeit bilden die Biografie und das Tagebuch von Anne Frank. Mehr Informationen unter www.jbs-anne-frank.de.

Über den Internationalen Suchdienst
Der Internationale Suchdienst (ITS/International Tracing Service) in Bad Arolsen ist ein Zentrum für Dokumentation, Information und Forschung über die nationalsozialistische Verfolgung; sein Archiv umfasst etwa 30 Millionen Dokumente. Die Richtlinien für die Arbeit des ITS legt ein Internationaler Ausschuss aus elf Mitgliedsstaaten fest (Belgien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Israel, Italien, Luxemburg, Niederlande, Polen, Großbritannien, USA).

Mehr Informationen

Weitere Infos zur DP Ausstellung

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