Die Nachricht, dass Star-Spieler Linas Kleiza nicht bei der Weltmeisterschaft mitspielen wird, verbreitete sich am Morgen des 02.07.2014 wie ein Lauffeuer über die sozialen Medien in der litauischen Gemeinde.
Der beliebte und höchst erfolgreiche ehemalige NBA-Spieler Linas Kleiza war ausschlaggebend bei den zwei wichtigen Siegen von Litauens Team in internationalen Wettbewerben beteiligt. Dazu zählt die Bronzemedaille der letzten Weltmeisterschaft 2010 und die Silbermedaille der Eurobasket 2013.
Laut Cheftrainer Jonas Kazlauskas ist dies die offizielle Spielerliste, unter Weglassung Kleizas: Jonas Valančiūnas Donatas Motiejūnas, Martynas Pocius, Paulius Jankūnas , Renaldas Seibutis, Adas Juškevičius, Žygimantas Janavičius, Jonas Mačiulis, Kšištofas Lavrinovičius, Darjušas Lavrinovičius, Mindaugas Kuzminskas, Mantas Kalnietis, Simas Jasaitis, Deividas Gailius, Šarūnas Vasiliauskas, Antanas Kavaliauskas, Artūras Gudaitis.
Kleiza kündigte schon selber früher im Jahr an, dass er sich wegen seiner aufgeschlagenen Knie, mit denen er seit 2011 zu kämpfen hat, schonen würde. Daraufhin ging eine große Welle der Empörung von etlichen enttäuschten litauischen Fans durch die sozialen Medien und Kleiza reagierte, indem er seine Aussage zurückzog und die Wut zumindest fürs Erste dämmen konnte.
Jetzt allerdings scheint die Rücknahme seiner Ankündigung lediglich als kluger Schachzug um die Fans nicht gegen sich aufzubringen. Der 29-jährige Kleiza spielte die Saison 2013-2014 für den türkischen Club Fenerbahçe Ülker, wo er im Durchschnitt 21:18 Minuten pro Spiel auf dem Platz war und pro Spiel im Schnitt 10.1 Punkte und 3.5 Rebounds erzielte.
Wäre er wirklich ernstlich verletzt gewesen, hätte eine solche Statistik gar nicht erst zustande kommen können. Solange Geld im Spiel war, war er in Verfassung zu spielen, aber allein der Nationalstolz scheint ihm nicht Motivation genug zu sein. Nun sieht es ganz danach aus, als hätte Kleiza nie wirklich vorgehabt sein Versprechen für Litauen zu spielen wahr werden zu lassen. Schlimmer noch, es hat den Anschein als wolle er Cheftrainer Jonas Kazlaukas zu seinem Sündenbock und Prügelknaben machen indem jetzt dieser die Neuigkeit den enttäuschten Fans verkündigte. Noch immer beschuldigen einige dieser verärgerten Fans Kazlaukas falsche Entscheidungen in der Aufstellung seiner Spielerlist gemacht zu haben.
Aber nicht nur Kleiza wird dem Turnier fernbleiben, auch der langjährige Teamkapitän Robertas Javtokas wird sich die Spiele vom Spielfeldrand ansehen, da er diese Pause braucht um einige hartnäckige Verletzungen verheilen zu lassen. Kleiza, der das schlagende Herz der litauischen Basketballszene war, stach nun ein Messer in eben jenes. Ohne eine offensichtliche Verletzung, die einer Ruhepause bedürfte, scheint er sich selber vor seinem Heimatland an erste Stelle zu setzen. Auch wenn dies eine herbe Enttäuschung für Team Litauen ist, muss es dennoch weitergehen. Die Stärke des litauischen Teams war schon immer seine Tiefe. Sie haben noch viele andere Hürden zu bewältigen, aber genau so haben sie es schon immer getan und werden es auch in Zukunft weiter tun. Andere können und werden die Landesflagge zum Kampf auf dem Spielfeld tragen. Auch wenn es dem Team den Wind aus den Segeln nimmt, könnte es gleichzeitig auch tatsächlich ein getarnter Segen sein. So ist das vielleicht die Chance für das junge Frontcourt Duo Jonas Valančiūnas
und Donatas Motiejūnas auf sich aufmerksam zu machen und wertvolle Erfahrung zu sammeln. Möglicherweise ist das der Moment, wo ihre Stunde schlagen wird und sie ihr Team zum Siege führen. Auch wenn es nicht das beste Manöver von Kleiza war, es war höchste Zeit, dass die Fackel endlich an die jüngeren Teamkameraden übergeben wurde.
Autor: Neal Maloney | Übersetzung: Elisabet Hill
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