Lettland

Bundespräsident Gauck besuchte Lettland

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Bundespräsident Joachim Gauck stattete der Republik Lettland vom 6. bis 8. Juli einen Staatsbesuch ab. Neben verschiedenen Gesprächen mit dem Staatspräsidenten Andris Berzins sowie diversen Kontakten der mitgereisten Wirtschaftsdelegation mit Regierungsvertretern, nahm der Bereich Bildung und Kultur einen breiten Raum ein. Dazu gehörte auch eine Begegnung mit zwei von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) geförderten Sprachdiplom-Schulen. Der letzte Tag des Staatsbesuchs sah die Teilnahme an einer Veranstaltung zur deutsch-lettischen Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung und Wirtschaft vor
Bundespräsident Joachim Gauck ist vom 6. bis 8. Juli gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt zu einem Staatsbesuch nach Lettland gereist. Thema der Reise waren der Übergang Lettlands zu Freiheit, Demokratie und Marktwirtschaft sowie europa- und bildungspolitische Fragen. | Foto: bundespraesident.de

Bundespräsident Joachim Gauck ist vom 6. bis 8. Juli gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt zu einem Staatsbesuch nach Lettland gereist. Thema der Reise waren der Übergang Lettlands zu Freiheit, Demokratie und Marktwirtschaft sowie europa- und bildungspolitische Fragen. | Foto: bundespraesident.de

Wolmar/Valmiera (mts) – Daher war Joachim Gauck mit seiner Delegation in die von deutschen Ordensrittern gegründete Stadt Wolmar/Valmiera (etwa 100 km nördlich der Hauptstadt Riga) gereist, wo sich die beiden Präsidenten eine Stunde Zeit nahmen, die in der Aula der Grundschule aufgebauten Stände der ortsansässigen Glasfaserfabrik, größter Arbeitgeber und größte deutsche Investition der gesamten Region, sowie der deutschen Kulturmittler zu besuchen. In Wolmar befinden sich zwei durch die ZfA geförderte Schulen, die das Deutsche Sprachdiplom (DSD) anbieten. Gemeinsam mit zwei lettischen Deutschlehrinnen betreute ZfA-Fachberater Holger Dähne einen Informationsstand zum DSD-Programm in Lettland. Anita Lutere stellte den beiden Staatsoberhäuptern zunächst das Staatsgymnasium Wolmar vor, das zahlreiche Kontakte nach Deutschland unterhält. Ihr zur Seite standen zwei ihrer Schüler, ein frisch gebackener DSD-Absolvent sowie eine Schülerin, die die Stadt Wolmar beim ZfA-Wettbewerb “Lesefüchse” im Finale in Riga vertreten hatte. Sie erläuterte den Politikern, im nächsten Jahr nach Erhalt ihres DSD-II-Diploms in Deutschland Architektur studieren zu wollen.

Anschließend informierte Deutschlehrerin Ruta Amolina über das örtliche Pargaujas-Gymnasium, und führte das Siegervideo vor, das Schüler beim “Deutschen Tag” produziert hatten. ”

Deutsche Tage” werden seit knapp zwei Jahren von der Auslandsvertretung in Zusammenarbeit mit ZfA und Goethe-Institut an Standorten von DSD-Schulen im ganzen Land mit einem vielfältigen Programm durchgeführt. Für das Video hatten sich die beteiligten Schüler eine Szene ausgedacht, in der zwei deutsche Austauschschüler ihre Schule besuchten und durch ihren Sinn für Sauberkeit auffielen, indem sie ihre Mitschüler mehrfach anhielten, den Müll entsprechend zu entsorgen.

“Man sah ein deutliches Schmunzeln in den Gesichtern beider Präsidenten, als in dem Video die beiden deutschen Austauschschüler ihren lettischen Mitschülern detailliert erklärten, nach welchen Regeln der angefallene Müll zu trennen sei”, schilderte Dähne die Begebenheit am ZfA-Stand.

Danach besuchten die beiden Präsidenten den benachbarten Stand zur Hochschulbildung, an dem der DAAD-Vertreter Informationen über den Studienstandort Deutschland bereithielt.

Das DSD der Stufe II gilt als Sprachnachweis zur Aufnahme für ein Studium in Deutschland.

Zum Ende der Veranstaltung unterzeichneten die deutsche Botschafterin in Lettland, Andrea Wiktorin, sowie der lettische Bildungsminister Vjaceslavs Dombrovskis eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit beider Länder bei der Berufsbildung. Bundespräsident Gauck wies in seiner abschließenden Rede auf die Bedeutung gemeinsamer Anstrengungen hin, den Jugendlichen beim Eintritt in den Arbeitsmarkt Hilfestellung zu geben, indem man ihnen die bestmöglichste Ausbildung anbiete.

Das duale System Deutschlands im Bereich der Berufsausbildung könne Partnerländern wie Lettland beim Ausbau der eigenen beruflichen Ausbildung als Modell dienen und Deutschland stände bereit, die entsprechende Unterstützung zu geben.

Neben den beiden genannten Gymnasien betreut die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes in Lettland noch 13 weitere DSD-Schulen. Sie gehören zu den insgesamt über 1100 Schulen im
Ausland, die von der ZfA im Auftrag des Auswärtigen Amts und unter Mitwirkung der Länder personell, finanziell und pädagogisch betreut werden. Die ZfA verstärkt die qualitätsorientierte Schulentwicklung und unterstützt die Gründung neuer Schulen mit deutschem Profil. Sie berät lokale Schulen beim Aufbau des Deutschunterrichts und bei der Einführung deutscher Schulabschlüsse nach internationalen Standards.

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