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Collection Days in Riga: Neuer Zugang zu Baltischer Geschichte

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Anlässlich des 24. Jahrestages des Baltischen Wegs fand am 23. und 24. August eine großangelegte Sammelaktion auf der Esplanade in Riga statt. Im Vorfeld der sogenannten Collection Days war die Öffentlichkeit dazu aufgefordert worden, Erinnerungsstücke an die längste Menschenkette der Geschichte zusammenzutragen

Die Gegenstände wurden dann vor Ort dokumentiert und digitalisiert, wobei neben Fotografien und Transparenten auch gezielt Gebrauchsgegenstände wie etwa Bustickets, mit denen Teilnehmer 1989 zu der Menschenkette gereist waren, oder die damals getragene Kleidung aufgenommen wurden. Ziel der Collection Days ist die Erstellung einer digitalen Karte des Baltischen Wegs. Dies geschieht im Rahmen des Projekts Europeana1989 in Kooperation mit der lettischen Nationalbibliothek.

Europeana1989 ist ein pan-europäisches Online-Archiv, das der breiten Öffentlichkeit einen multimedialen Zugang zur Geschichte des Falls des Eisernen Vorhangs bieten möchte. Es ist Teil des 2008 gestarteten Projekts Europeana, das damals unter anderem von den Staatsoberhäuptern Deutschlands, Spaniens und Frankreichs, sowie der Europäischen Kommission gefördert worden war. Um den Umfang der archivierten Materialen zu erweitern ist jeder Nutzer aufgefordert, persönliche Texte oder Dateien aus der entsprechenden Zeit hochzuladen. So sollen verschiedene Perspektiven auf die historischen Entwicklungen und Ereignisse aufgezeigt und ein besseres Verständnis letzterer gefördert werden. Zwei Wochen vor den Collection Days in Riga hatte bereits eine Sammelaktion in Vilnius stattgefunden. Am letzten Augustwochenende werden schließlich auch in Tallinn Erinnerungsstücke an den Baltischen Weg in das virtuelle Verzeichnis aufgenommen.

Am 23. August 1989, dem 50. Jahrestag des Molotow-Ribbentrop-Paktes, in einer geheimen Zusatzklausel dessen Gebiete in Osteuropa einschließlich derer der Baltischen Staaten zwischen Deutschland und Russland aufgeteilt wurden, fanden sich fast zwei Millionen Menschen zu einer friedlichen Protestaktion zusammen. Bürger aus Lettland, Estland und Litauen bildeten eine mehr als 600 Kilometer lange Menschenkette von Vilnius über Riga nach Tallinn. Seit 2009 hat der sogenannte Baltische Weg den Status des UNESCO-Weltkulturerbe inne. Sarmite Elerte, die lettische Botschafterin des Europeana1989-Projekts, betonte im Vorfeld der Collection Days die Signifikanz des historischen Ereignisses: „Der Baltische Weg erinnert uns daran, dass das Schicksal des Baltikums von den Menschen selbst und nicht etwa von den Vereinbarungen politischer Großmächte bestimmt wurde. Er betont die Wichtigkeit des Engagements jedes einzelnen Menschen, die Verantwortung und Bedeutung jeder einzelnen Person.“

Die Baltische Rundschau | Online-Redaktion
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