Paul Krugman soll Lettland nicht unterschätzen
Der US-Ökonom Paul Krugman hat die wirtschaftliche Lage Lettlands in der New York Times vergangene Woche mit der Großen Depression in den USA der 1930er Jahre verglichen.
Die russischsprachige Tageszeitung Telegraf hält den wenig schmeichelhaften Vergleich nicht für stichhaltig:
“Sollte einmal die Zeit kommen, da Paul Krugman Lettland aktiv für seine wirtschaftlichen Erfolge loben wird, dann wird das ein Signal für jene Investoren sein, die bei uns arbeiten. Sie sollten dann ihr Geld schnell aus den Banken abziehen und das Land verlassen.
… Ob Krugman Recht hat, was die Erfolgsgeschichte Lettlands angeht, können nur Zahlen beweisen. Er kann höchstwahrscheinlich noch drei weitere Jahre Wirtschaftsberichte über Lettland schreiben – bis wir tatsächlich das Vorkrisenniveau erreicht haben.
Krugmans europäischer Favorit Polen hat im letzten Jahr ein BIP von 66 Prozent des EU-Durchschnitts erwirtschaftet, in Lettland liegt diese Zahl bei 62 Prozent. Zwischen Liebe und Hass liegen bei Krugman also nur vier Prozentpunkte.”
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