Estlands Burka-Debatte nur Ablenkungsmanöver
In Estland hat der Sozialminister vergangene Woche die Einführung eines Burkaverbots vorgeschlagen.
Der Oppositionspolitiker Heimar Lenk sieht die Debatte um den Vollschleier in der liberalen Tageszeitung Eesti Päevaleht an einem Pseudoproblem festgemacht:
Nun hat man ein Thema gefunden, mit dem man die Alltagssorgen vom Gehirn der Esten fernhalten kann. Man stelle sich vor, welche Gefahr die drei Frauen in Burkas darstellen, die auf den Straßen Estlands unterwegs sind.
… Aber das Geschrei reicht zum Himmel! Meinungsartikel werden veröffentlicht, Geschichte wird untersucht, die Musliminnen werden schon mit den ‘grünen Männchen’ in der Ukraine verglichen [die Einheiten, die die Einnahme der Krim begannen].
Unter der Burka befindet sich mit Sicherheit ein 5.56 mm Galil-Gewehr.
Ich frage mich aber, warum die Pelzmuffs der estnischen Frauen nicht verboten wurden? Darin kann man ja auch eine Pistole verbergen. Und warum erlauben wir orthodoxen Mönchen und Nonnen, in ihren langen schwarzen Gewändern auf den Straßen unterwegs zu sein?
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