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Estland – Zahlen zum Nachdenken

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Der estnische Institut für Menschenrechte und die Firma Turuuringute AS führten eine Umfrage unter den russisch-sprachigen Einwohnern Estlands durch

Es wurden tausende Leute im Alter zwischen 15-74 befragt. Dabei kamen recht interessante Ergebnisse heraus.

  • 2/3 der Befragten würden gerne ein estnisches Fernsehkanal in russischen Sprache schauen. Je gebildeter der Befragte war, desto höher war die Zustimmung.
  • 38% der Befragten vertrauen den russländischen Massenmedien bei der Berichterstattung von Konflikten, wie z.B. dem Konflikt in der Ukraine, 33% vertrauen sowohl den russländischen, als auch den estnischen Massenmedien, obwohl die Darstellung der Ereignisse manchmal konträr ist. Die Leute mit höherem Gehalt oder Selbstständige misstrauen am häufigsten den russländischen Massenmedien.
  • Der Anteil der Befragten, die den estnischen Massenmedien mehr Vertrauen schenkt, als den russländischen, liegt estlandweit bei 6%, in Ida-Virumaa im Osten des Landes bei 1%.
  • 2/3 der russisch-sprachigen Befragten kennen die estnische Informationswelt gar nicht.

 

 

Quelle: Blog Gedanken über Estland

 

[divider]Die Bevölkerung Estlands[/divider]

Laut Angaben des Bevölkerungsregisters leben in Estland 1,341 Millionen Menschen aus über 100 verschiedenen Nationalitäten. Die größte Nationalitätengruppe bilden nach dem Stand vom 1. Januar 2009 die Esten – 68,6 %, es folgen Russen – 25,6 %, Ukrainer – 2,1 %, Belarussen – 1,2 % und Finnen – 0,8 %. Gemäß der Volkszählung von 2000 werden in Estland insgesamt 109 Sprachen gesprochen. Von den estnischen Bürgern sprechen 83,4 % als Muttersprache Estnisch, 15,3 % Russisch und 1 % andere Sprachen.

In Estland haben schon immer unterschiedliche Nationalitäten zusammengelebt. Die heutige Bevölkerungsstruktur hat sich infolge verschiedener historischer Ereignisse herausgebildet. Vor dem Zweiten Weltkrieg machten die nationalen Minderheiten etwa 12 % der Bevölkerung Estlands aus. Im Jahr 1934 bildeten Russen, Deutsche, Schweden, Letten und Juden die größten nationalen Minderheiten.

Infolge der Ereignisse des Zweiten Weltkrieges sowie der anschließenden sowjetischen Besatzung veränderte sich die Bevölkerungsstruktur Estlands im bedeutenden Maße. Die meisten Deutschbalten verließen Estland bereits 1939, die Mehrheit der schwedischen Minderheit verließ Estland während des Zweiten Weltkrieges, ebenso flüchteten während des Krieges zehntausende Esten in den Westen. Die Mehrheit der gegenwärtigen anderssprachigen Bevölkerung Estlands bilden die in der Nachkriegszeit infolge der auf die Sowjetisierung gerichtete Migrationspolitik der UdSSR aus verschiedenen Regionen der Sowjetunion eingewanderten Personen und ihre Nachfahren, deren Integration auch wegen ihrer überwiegend regional isolierten Verteilung auf dem Gebiet Estlands nicht erfolgte. Auf diese Weise entstanden neue Bevölkerungsgruppen wie zum Beispiel Ukrainer, Belarussen und Ingrier, währenddessen sich die Anzahl der Russen in der Bevölkerung deutlich erhöhte. Während der Anteil der Nicht-Esten im Jahr 1934 noch bei 12 % (darunter 8,2 % Russen) lag, so bildete er bereits nach 25 Jahren, also 1959, 25 % der Gesamtbevölkerung .

 

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