Wegen einer Protestfahrt von rund 360 Motorradfahrern gegen den Ausbau eines Flüchtlingsheims im nordestnischen Dorf Vao am Samstag hat die Stadt das Heim evakuiert.
Estlands Regierung hat Angst vor Flüchtlingsthema. Die liberale Tageszeitung Eesti Päevaleht findet das symbolisch für die Asylpolitik der Regierung:
Das war sicherlich eine risikofreie und schonende Lösung für die Bewohner, aber gleichzeitig symbolisch, denn die estnische Flüchtlingspolitik zeichnet sich bisher dadurch aus, dass sie das Thema Flüchtlinge versteckt.
… Was wäre, wenn die Regierung noch mehr Asylbewerberheime eröffnet hätte, statt das in Vao zu überfüllen? Möglich, dass es auch dagegen Proteste gegeben hätte, aber nun ist die Situation wegen der europäischen Flüchtlingskrise überhitzt und es wird noch schwerer sein, Orte für die Flüchtlinge zu finden. Grundsätzlich sollte Estland es verkraften, ein paar hundert Flüchtlinge aufzunehmen. Die Regierung hat es versäumt, aus Vao ein Beispiel zu machen, das zeigt, dass die Flüchtlinge in den Heimen gut auf das Leben in Estland vorbereitet werden können.
Evakuiert, wohin? Hoffentlich zurück nach Afrika, wo sie hingehören. Der Motorrad Ausflug verdient den höchsten Respekt, ich bin stolz auf die Teilnehmer und die Organisatoren. Jetzt Nachsetzen und am Ball bleiben, am neuen Standort die Motorrad Präsenz zeigen. Diese Asylbetrüger sollen wissen, das sie nicht willkommen sind. Schickt nach Brüssel zurück , diese Politverbrecher der EUSSR haben diese Scheiße der EU eingebrockt. Estland darf sich nicht dieses Schmarotzerpack aufdrücken lassen, sie sollen sich um ihr eigenes Volk und ihre Freunde kümmern. Viele Europäer und speziell Deutsche lieben das Land so, wie es ist ohne diesen Müll.
Janine Nüssing – Nein, auf die Motorradfahrer kann ich als Motorradfahrer nicht stolz sein. Ein Staat, der sich zu Europa zugehörig fühlt und letztlich auch von der europäischen Gemeinschaft profitiert, muss auch in der Lage sein, Flüchtlinge aufzunehmen und im Zuge des Asylverfahrens die Spreu vom Weizen zu trennen. Leider geschieht genau dieses nicht in meinem Land, in Deutschland. Deshalb ist auch hier die Grundstimmung nicht die Beste. Es ist fatal, als Flüchtlinge/Asylbewerber auf die gleiche Stufe zu stellen – und fatal, wie Sie argumentieren. Schon vergessen – Estland als ehemaliger sowjetischer Satellitenstaat ist mit offenen Armen in der europäischen Gemeinschaft empfangen worden. Ebenso wie Lettland und Litauen. Nun können Sie sagen, das habe nichts mit den Flüchtlingen aus Afrika bzw. aus Syrien zu tun. Das ist bedingt richtig, aber der Grundkonsenz ist vorhanden: Aus der Geschichte lernen und den wirklichen Flüchtlingen helfen. Die, die aus Eigennutz kommen, oder die sich aufgrund ihres Glaubens oder gesellschaftlich vermeintlicher Zwänge nicht in ihrem Aufnahmeland integrieren können oder wollen, dürfen auch in meinen Augen gerne dorthin zurückkehren, wo sie hergekommen sind. In Deutschland gelte ich mit einer solchen Aussage in weiten Kreisen als Rechter. Aber falsch: Ich bin politisch eher in der Mitte angesiedelt, sozial engagiert und von Beruf Polizeibeamter – also Realist. Plattitüden und Verallgemeinerungen nutzen der Sache und der Diskussion gar nichts. Sie sind Nährboden einer ungezügelten Fremdenfeindlichkeit. Ich weiß, worüber ich rede. Sie auch, Frau Nüssing?