Für Wirbel in Estland sorgen Umstrukturierungen bei der traditionellen Kulturwochenzeitung Sirp, die mit Steuermitteln finanziert wird und bislang als politisch neutral gilt.
Der umstrittene Schriftsteller Kaur Kender wurde als neuer Chefredakteur bestimmt und nahm sogleich einige Personalveränderungen vor.
Das Wirtschaftsblatt Äripäev vermutet, dass hier die Regierung ihre Hände im Spiel hat:
Die Ziele der Erneuerung von Sirp sind eindeutig politisch und die personellen Veränderungen wurden auf kulturlose Art und Weise vorgenommen. Das verrät, dass die Regierungspartei Steuergelder für ihre eigene Propaganda benutzen will, so wie es die [in Tallinn regierende] Partei Eesti Keskerakond mit den städtischen Medien macht. Anders kann man das [im Internet veröffentlichte] Manifest zur Zukunft von Sirp nicht verstehen. Dort wird als Ziel genannt, dass die Zeitung ‘den Bürgern einen normalen Eindruck vom Staat vermitteln soll’.
… Ein solches Ziel mit der Hilfe von Steuermitteln zu verfolgen, ist inakzeptabel.
Foto: Kaur Kender
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