
AHK-Regionalpräsident in Lettland Jörg Tumat, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Lettland Andrea Wiktorin und Präsidenten der Lettischen Zentralbank Ilmars Rimšēvičs auf dem Treffen deutscher Unternehmensvertreter am 31. Januar 2013 in der Lettischen Zentralbank
Bei einem Treffen der Mitglieder der Deutsch-Baltischen Handelskammer mit dem Präsidenten der Lettischen Zentralbank Ilmars Rimšēvičs am 31. Januar in Riga bekräftigte der Zentralbank-Präsident, dass die Euro-Einführung für den Investitionsstandort Lettland ein entscheidender Faktor sei: „Jetzt ist der beste Moment für Lettland, um der Eurozone als seriösen und verlässlichen Partner beizutreten und damit bei Diskussionen über wichtige Reformen und die Zukunft am Tisch zu sitzen. In vielerlei Hinsicht hat sich Lettland schon längst für den Euro entschieden. Rund und 90 Prozent der Kredite, etwas weniger als die Hälfte der Einlagen und 70 Prozent des Außenhandels mit der EU erfolgen in Euro. Es wäre daher unverständlich, wenn Lettland jetzt sagen würde: wir sind bereit, aber wir warten noch ein paar Jahre.”
Zentralbank-Präsident Rimšēvičs erläuterte die notwendigen nächsten Schritte zur geplanten Euro-Einführung. Nach jüngsten Schätzungen erfülle der baltische Staat derzeit die Maastricht-Kriterien. Mit einem erwarteten Wirtschaftswachstum von 5,0 Prozent und einer Inflationsrate von 2,3 Prozent in 2012 hat Lettland sehr gute Chancen, am 1. Januar 2014 der Eurozone beizutreten. Lettland würde somit als zweiter baltischer Staat nach Estland (2011) Mitglied des Euroraums werden. Zur Abstimmung der Umstellungsprozesse und der Kommunikation der nächsten Schritte mit der lettischen Bevölkerung wurden bereits zahlreichen Maßnahmen angeschoben. Ein Koordinierungsrat zur Euro-Umstellung hat seine Arbeit aufgenommen und das Lettische Parlament verabschiedete das Gesetz zur Euro-Einführung, das die Details des Übergangs von Lats zu Euro regelt.
In einem bis anderthalb Monaten soll bei der Europäischen Kommission und der EZB ein Antrag auf Prüfung der Verwirklichung einer dauerhaften wirtschaftlichen und rechtlichen Konvergenz Lettlands eingereicht werden. Die Konvergenzberichte beider Institutionen werden dem EU-Rat sowie den EU-Staats- und Regierungschefs voraussichtlich im Juni 2013 zur Entscheidung vorgelegt.
AHK-Regionalpräsident Jörg Tumat betonte im Rahmen des Treffens mit Ilmars Rimšēvičs in der Lettischen Zentralbank noch einmal, dass die in Lettland aktiven deutschen Unternehmen eine Euro-Einführung Lettlands befürworten: „Deutschland ist für Lettland ein wichtiger Wirtschaftspartner. Es ist mit Blick auf die Erfahrungen der in Estland aktiven deutschen Unternehmen davon auszugehen, dass die gemeinsame Währung die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen weiter erleichtern wird. Ilmars Rimšēvičs hat sich unabhängig und mit einer klaren Vision erfolgreich dafür eingesetzt, dass Lettland nun die Einführung des Euro in greifbarer Nähe sieht.“
Textquelle: AHK
Foto: © AHK Baltische Staaten
Mit freundlichen Genehmigung von AHK Baltikum
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