Der anhaltende starke Wirtschaftsaufschwung hat die Zahl der Firmenpleiten in Deutschland auf den niedrigsten Stand seit 1994 sinken lassen.
Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform werden bis zum Jahresende 20 200 Unternehmen den Gang zum Insolvenzrichter angetreten haben – und damit 6,3 Prozent weniger als noch 2016.
Geringer war die Zahl mit 18 820 zuletzt vor 23 Jahren. Im Vergleich zum Höchststand von 2003 mit 39 470 Pleiten hat sie sich der Erhebung zufolge zudem fast halbiert.
Die geringste Insolvenzquote aller Länder hat auch 2017 Baden-Württemberg. Im drittgrößten deutschen Bundesland gingen im Laufe des Jahres 38 von 10 000 Unternehmen pleite. Am anderen Ende der Tabelle steht Berlin mit 93 von 10 000.
Konjunktur hält weiter an – Nur Verschuldung macht Sorge
Nicht nur die Firmenpleiten dürften 2017 auch offiziellen Daten zufolge das achte Jahr in Folge sinken. Durch die günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzte sich auch bei den Verbraucherinsolvenzen der seit 2010 anhaltende rückläufige Trend fort: Mit 72 100 Privatleute rutschten in den vergangenen Monaten 6,7 Prozent weniger als noch im Vorjahr in die Pleite.
Angesichts der guten konjunkturellen Aussichten für 2018 rechnet Creditreform im kommenden Jahr mit einem weiteren Rückgang der Firmenpleiten auf 18 000 bis 20 000 Fälle.
Besorgt stimmt die Auskunftei aber die aus ihrer Sicht teils gefährlich hohe Verschuldung. So geht aus ihrer Analyse hervor, dass in Deutschland fast 312 000 Unternehmen mit finanziellen Problemen ins Jahr 2018 starten werden.
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