Das lettische Parlament hat am Gesetz über den Wechsel des Vor- und Nachnamens und der nationalen Zugehörigkeit Änderungen vorgenommen, die den Einwohnern fremder Herkunft verbieten, sich als Letten zu bezeichnen, berichtet Sputnik Latvija.
Die frühere Initiative, den Bürgern Lettlands unterschiedlicher Abstammung zu erlauben, sich in Dokumenten als Letten zu bezeichnen, war von den Parlamentariern selbst vorgebracht worden mit dem Ziel, die Zahl der Bürger lettischer Nationalität im Land zu erhöhen. Demnach sollte jeder Bürger Lettlands, der mindestens 15 Jahre im Land gelebt hat, die lettische Sprache beherrscht und die lettische Kultur kennt, dazu berechtigt sein, seine Nationalität unabhängig von der Herkunft als lettisch zu bezeichnen.
Laut der Agentur hatte der juristische Ausschuss (des Parlaments) kurz vor der endgültigen Abstimmung im Parlament auf die Idee verzichtet, die nationale Zusammensetzung der Landbevölkerung durch die Aufnahme russischsprachiger Bürger statistisch zu ändern. Mit dieser Entscheidung hat das Parlament die diesbezügliche Norm abgelehnt.
Wie der Vorsitzende des Juristischen Ausschusses des Parlaments, Gaidis Berzins, nach Angaben von Sputnik Latvija mitteilte, waren bei dem Ausschuss zahlreiche Eingaben mit der Bitte eingereicht worden, für die Bürger nicht-lettischer Herkunft das Recht auszuschließen, ein „Lette“ zu werden.
Neben politischen gebe es auch viele juristische Gründe dafür, das früher gebilligte Prinzip zu revidieren und die in zweiter Lesung angenommene Norm abzulehnen, so Berzins.
Russischsprachige Bürger, vorwiegend Russen, Ukrainer und Weißrussen, machen 40 Prozent der insgesamt zwei Millionen Einwohner Lettlands aus. Die Staatssprache der Republik ist Lettisch.
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