Nach einer repräsentativen Umfrage der österreichischen Tageszeitung Der Standard vom Wochenende (9. März) finden 42 Prozent der Österreicher, dass unter Hitler “nicht alles schlecht” war.
Sie sollten sich ein Vorbild an Deutschland nehmen, wenn es um die Aufarbeitung der NS-Zeit geht, fordert der Deutschland-Experte der liberalen Tageszeitung Gazeta Wyborcza, Bartosz Wieliński: “Das ist der Effekt einer historischen Amnesie [in Österreich], die seit einem halben Jahrhundert andauert und die von der aktuellen Wirtschaftskrise noch verstärkt wird. In der deutschen Geschichte gibt es zwar auch Umfragen, aus denen hervorgeht, dass Hitler der populärste Politiker im Land ist und dass im Gefühl der Mehrheit der Nazismus ‘eigentlich ein gutes System gewesen ist, das man nur schlecht umgesetzt hat’. Doch stammen diese aus den Fünfzigerjahren. Deutschland hat eine gigantische Arbeit geleistet, um mit den folgenschweren Nazi-Verbrechen fertig zu werden. Die extreme Rechte genießt jenseits der Oder die Unterstützung von nur ein paar Prozent der Bevölkerung, während sie in Österreich die drittstärkste Kraft im Parlament ist. Die Österreicher werden sich jetzt bestimmt wieder aufregen, wenn man sie auf die Vergangenheit hinweist. Doch darf man in dieser Frage nicht schweigen.”
Quelle: www.eurotopics.net 11. März 2013
Foto: © Werner Siebert
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