Fußball

Fußball: Im Baltikum rollt Anfang März wieder der Ball – Vorschau Saison 2014

0

[notice noticeType=”info” ]Foto:  Zalgiris-Kapitän Algis Jankauskas will auch in der neuen Saison den Titel verteidigen[/notice]

Im Baltikum rollt Anfang März wieder der Ball. Die neue Saison in der litauischen A-Lyga, der lettischen Viersliga und der estnischen Premium Liiga beginnt mit zwei Vereinsneugründungen und einigen Spielerwechseln. Die Baltische Rundschau hat die Vereine unter die Lupe genommen.

Litauen

Erstmals seit fünf Jahren wurde in der vergangenen Saison Seriensieger FK Ekranas Panevezys abgelöst.

Zalgiris Vilnius holte sich in einem Herzschlagfinale gegen Atlantas Klaipeda den Meistertitel.

Der FK Ekranas erlebte mit Platz sechs eine enttäuschende Saison und will nun wieder einen neuen Angriff auf den Titel nehmen. Dabei verzichtet Ekranas auf die Dienste des erfahrenen Giedrius Tomkevicius, dessen Vertrag nach 13 Jahren nicht mehr verlängert wurde. Dies geht mit dem Verjüngungskurs des Teams einher.

Auch bei Meister Zalgiris Vilnius findet ein Umbruch statt. Kapitän Andrius Skerla beendet seine Karriere. Torjäger Kamil Bilinski, der in der abgelaufenen Saison 21 Tore erzielte, verlässt den Verein in Richtung Dinamo Bukarest. Den Polen soll der junge Zypriote Kristis Andreou (AEL Limassol) ersetzen. Nationalspieler Mantas Fridrikas vom FK Siauliai und Artak Yedigaryan von Banants Erewan sollen die Lücke in der Defensive schließen.

Bei Vizemeister Atlantas Klaipeda beendet Stürmer Valdas Trakys seine Karriere. U-19-Nationalspieler Rokas Krusnauskas kommt aus Kaunas und soll die Defensive verstärken.

Suduva Marijampole muss den Abgang von Nerijus Valskis verkraften. Den Torjäger zieht es zu CS U Craiova nach Rumänien. Dafür kommt Arminas Vaskela aus Siauliai. Ebenfalls zuletzt bei FK Siauliai war Keeper Sarunas Jurevicius, der nun das Tor bei Banga Gargzdai hüten wird.

Keinen nennenswerten Neuzugang gab es bei Dainava Alytus, Kruoja Pakruojis und FK Siauliai. Auch die Aufsteiger FK Trakai und FK Granitas wollen mit bewährtem Personal die Klasse halten.

Lettland

Bei Meister FK Ventpils haben die beiden Angreifer Daniils Turkovs (GKS Belchatow/Polen) und Federico Martínez (Oriente Petrolero/Bolivien) das Weite gesucht.

Vitalijs Recickis kommt von Ligakonkurrent Daugava Riga, gilt allerdings eher als Defensivkünstler. Auch Vizemeister FC Skonto Riga muss einen großen personellen Aderlass hinnehmen. Die Nationalspieler Nauris Bulvitis (FC Aarau/Schweiz), Alans Sinelnikovs (Banik Ostrau/Tschechien), Aleksandrs Fertovs (FK Sevastopol/Ukraine) und Renars Rode (FK Teplice/Tschechien) verließen Skonto. Neuzugänge sind noch keine vermeldet worden.

Der ehemalige lettische Nationalspieler Andrejs Pereplotkins verlässt FK Daugava Riga. Den 29 Jahre alten Flügelspieler zieht es zu Aarat Erewan nach Armenien.

Für Tore soll in der neuen Saison Verners Apins (FK Valmiera) sorgen.

Daugava Daugavpils bekommt nun Konkurrenz aus der eigenen Stadt. Der BFC Daugava Daugavpils war einst Ausbildungsverein, mittlerweile ist der Aufsteiger Konkurrent. Jurijs Sokolovs wechselt die Seiten und schließt sich dem BFC an. Verlassen hat dagegen Aleksejs Grigjans den Verein. Grigjans zieht es zu Kilia Kiel nach Deutschland.

Der ghanaische U-20-Nationalspieler Patrick Twumasi verlässt Spartaks Jurmala und wechselt nach Russland zu Amkar Perm. Pavels Davidovs (Suduva Marijampole), den es zurück in die lettische Liga zieht, soll den Flügelflitzer ersetzen. Aus der finnischen Liga kommt U-21-Nationalspieler Moshtagh Yaghoubi (FC Honka). Der Stadtrivale FC Jurmala hat Diego Silva (AEK Kouklia) verpflichtet. Bei FC Metta gab es keine nennenswerte Veränderungen. Der FK Jelgava hat Giorgi Diakvishvili von Ligarivalen Daugava Riga geholt. Mindaugas Grigaravicius zieht es dagegen zurück in die Heimat zu Suduva Marijampole. Aus finanziellen Gründen wurde der SK Liepaja Metalurgs aufgelöst. Doch kurz darauf folgte die Neugründung des FK Liepaja, sodass auch weiterhin in Liepaja erstklassiger Fußball geboten wird.

Estland

In Estland beginnt die neue Saison am 1. März 2014.

Meister Levadia Tallinn muss den Abgang von Torjäger und Nationalstürmer Rimo Hunt (FC Kaizar Kyzylorda/Kasachstan) verkraften. Ihn soll Vladislav Ivanov (Khimik Dzerzhinsk) ersetzen, der bereits 2004 mit dem Club estnischer Meister wurde.

Der Tabellenzweite der abgelaufenen Saison, Nomme Kalju FC, hat seinen Vereinsnamen geändert und heißt jetzt FC Kalju Nõmme. Der japanische Wandervogel und Mittelfeldmotor Hidetoshi Wakui war zum Probetraining beim FC Lahti, konnte sich dort aber nicht durchsetzen und unterschreibt womöglich doch einen neuen Vertrag beim estnischen Vizemeister.

Neu sind dagegen der Brasilianer Fabio und der Franzose Réginald Mbu Alidor. Litauens Nationalspieler Marius Cinikas verlässt JK Sillamäe Kalev und wechselt zurück in seine Heimat zu Suduva Marijampole.

Der FC Flora Tallinn baut auf Rückkehrer Zakaria Beglarishvili (zuletzt Sioni Bolnisi). Keine großen Veränderungen gab es bei Paide Linnameeskond. Der FC Infonet mit dem neuen Sportdirektor Dmitri Skiperski baut auf die Dienste des jungen Sturmtalents Marten Saarlas. Albert Taar verlässt JK Trans Narva in Richtung Wisla Plock/Polen.

Der ehemalige estnische Nationalcoach Tarmo Rüütli soll die Verjüngungskur bei Kalev Tallinn weiter vorantreiben. Mächtig Wirbel gab es bei JK Tammeka Tartu. Das Team des deutschen Trainers Uwe Erkenbrecher hatte sich in der Relegation den Klassenerhalt gesichert.

Doch Anfang Februar wurde dem Team mit dem höchsten Zuschauerschnitt der Liga die Lizenz für die neue Saison aufgrund von ausstehenden Zahlungen und Differenzen zwischen Team und Präsidium verweigert. Doch daraus entwickelte sich eine wahre Komödie. Denn die vorgesehen Nachrücker, Absteiger FC Kuressaare und Relegationsverlierer Rakvere Tarvas zeigten kein Interesse in die Premium Liiga aufzusteigen. Entsprechend entschied sich Verbandspräsident Aivar Pohlak der Stadt Tartu doch weiterhin Erstligafußball zu bieten. Allerdings erhielt die neue Lizenz die Fußballschule des JK Tammeka, die sich vom Club abgespalten hatte.

MTÜ JalgpalliKool Tammeka, so lautet der neue offizielle Name des Clubs um Kultspieler und Jugendakademie-Vorsitzender Kristjan Tiirik. Tiirik erklärte: „Für uns ist das Wichtigste ein ausgeglichenes Budget und die Unterstützung der Unternehmen und der Stadt Tartu und ihrer Bewohner zu haben.“ Johvi FC Lokomotive komplettiert das zehnköpfige Feld als Aufsteiger.

Marcel Storch
Marcel Storch ist Korrespondent der Baltischen Rundschau.

    Die lettische Regierung will den Minderheiten die Ausbildung in seiner Muttersprache verbieten

    Previous article

    Kein Geld für die lettische Paralympioniken

    Next article

    You may also like

    Comments

    Comments are closed.

    More in Fußball