Oldenburg/ots/BR. Erneut ist es einer betrügerischen Speditionsfirma gelungen, eine größere Menge Milcherzeugnis zu ergaunern. In diesem Fall war es erneut eine LKW-Ladung Käse, die von Edewecht nach Litauen transportiert werden sollte. Bereits Anfang Februar waren über 21 Tonnen Gouda-Käse in einen Kühlsattelzug einer bulgarischen Speditionsfirma verladen worden, die zwei Tage später in der litauischen Hauptstadt Vilnius ankommen sollten. Nachdem der LKW dort nicht eintraf, versuchte man seitens der auftraggebenden Firma heraus zu finden, wo der Sattelzug geblieben ist. Ein Versuch, die durch einen litauischen Generalunternehmer beauftragte bulgarische Spedition zu erreichen, schlugen fehl, sodass Anzeige zunächst über die deutsche Niederlassung des Generalunternehmers beim Polizeipräsidenten in Berlin erstattet wurde.
Da Edewecht als Verladeort angegeben wurde, werden die weiteren Ermittlungen beim Polizeikommissariat Bad Zwischenahn geführt.
Parallel zu den beiden bislang hier bekannt gewordenen Taten aus der Gemeinde Wiefelstede (20 Tonnen Käse und 20 Tonnen Fleisch) wurde auch dieses Mal die Fracht über eine so genannte Frachtbörse angeboten, wobei dann die besagte bulgarische Spedition den Zuschlag bekam.
Wie bereits in den voran gegangenen Fällen, die bundesweit keine Einzelfälle darstellen, haben es betrügerische Banden offensichtlich darauf abgesehen, dass hochwertige und trotzdem sehr schnell absetzbare LKW-Ladungen unterschlagen werden können. Dazu bedient man sich kleinerer, aber in Speditionskreisen renommierter Firmen, die von fachkundigen Strohleuten aufgekauft werden. Der “gute” Name wird dann in der Frachtbörse eingesetzt, um gegen ein günstiges Angebot die dort ausgeschriebene Fracht zu bekommen. Entsprechend der internationalen Regeln werden die Meldeauflagen genau eingehalten und sogar der abholende LKW mit Sattelaufliegen genau angemeldet. Vor Ort läuft bei den Lieferanten alles ganz normal ab, unterwegs verschwindet die Ware dann spurlos. Die eingesetzten Lastwagen sind oftmals Doubletten und fahren “im Original” tatsächlich ordnungsgemäß angemeldet auf irgendeiner anderen Route.
Aus Erfahrung gestalten sich die Ermittlungen überaus schwierig, da viele ausländische Behörden daran beteiligt sind und die Wege und Zeiten dort häufig sehr langwierig sind.
Quelle: Polizeiinspektion Oldeburg
Symbolfoto: © Siebert
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