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In Polen wurden Schweinegrippefälle entdeckt

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 Viren der Schweinegrippe

Viren der Schweinegrippe

Das Thema Schweinegrippe beschäftigt die Polen. Laut Medienberichte sind dort zwei Menschen an einer sogenannten Schweinegrippe – Virus A/H1N1 verstorben.

In einem Krankenhaus von der Stadt Novyj Targ starb ein 50-jähriger Mann, der dorthin in einem sehr schlechten Zustand aus Krakau eingeliefert wurde. Am Freitag (4. Januar) starb auch ein Patient in einer Klinik von Bielsko-Byala, bei dem ein Virus A/H1N1 entdeckt wurde.

Laut Pressesprecher der Sanitäts-Hauptinspektion Polens Jan Bondar wurden in der letzten Woche über 80 000 Fälle einer Infizierung mit der Grippe und an anderen grippeartigen Infektionen im Land registriert. Laut Rzeczpospolita (3. Januar) sterben jedes Jahr in Polen etwa 200 Menschen am Grippevirus, das sind sechs Prozent der Erkrankten.

Was im April 2009 mit einer Grippewelle in Mexiko begann, hatte bald darauf die ganze Welt erfasst. Der Erreger, der hinter den zehntausenden Krankheitsfällen allein in Deutschland steckte, ist eine Variante des Influenza A-Virus H1N1. Im Volksmund wird die davon hervorgerufene Erkrankung bis heute „Schweinegrippe“ genannt, denn in den USA waren ähnliche Viren bereits bei Schweinen beobachtet worden. Allerdings waren diese Erreger früher nur sehr selten beim Menschen als Grippevirus aufgetreten. Den Sprung von einer Person zur nächsten hatten sie fast nie geschafft.Ganz anders bei der inzwischen „neue Grippe“ genannten Influenza durch das veränderte A-Virus H1N1. Es wies Teile des Erbguts von menschlichen, aber auch von Influenzaviren aus Schweinen und Vögeln auf, und die von ihm verursachte Grippe verbreitete sich rasch. Schon bald nach den Fällen in Mexiko gab es erste Fälle in den USA, auch nach Deutschland wurde das Virus Ende April 2009 eingeschleppt. Am 11. Juni 2009 erklärte die Weltgesundheitsorganisation WHO die „neue Grippe“ zur Pandemie, also zu einer weltweiten Epidemie.

Was ist das überhaupt für ein Virus?
Der Erreger der Schweinegrippe ist ein Grippevirus vom Typ Influenza A. Die Influenza A-Viren werden anhand zwei bestimmter Oberflächenmerkmale (Hämagglutinin und Neuraminidase) in verschiedene Untergruppen (Subtypen) eingeteilt. Das Schweinegrippe-Virus gehört zum Subtyp H1N1. Der ist nicht ganz neu: Ein Influenza A-Virus vom Subtyp H1N1 war auch der Erreger der Spanischen Grippe, die 1918/1919 zahllose Todesopfer forderte.

Welche Symptome verursacht die Schweinegrippe?
Die Symptome sind im Prinzip die selben wie bei jeder anderen Grippe: Dazu zählen unter anderem Müdigkeit, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Husten und Halsschmerzen. Ein Teil der Patienten litt auch unter Erbrechen oder Durchfall.

Wie kann man sich anstecken?
Wie jede andere Grippe wird auch die Schweinegrippe über eine Tröpfcheninfektion übertragen. Hustet oder niest eine infizierte Person, gelangen kleinste Tröpfchen, die Viren enthalten können, in die Luft. Atmet ein anderer Mensch diese ein oder kommt er in direkten Kontakt damit, ist eine Infektion möglich. Auch über Gegenstände wie zum Beispiel Telefonhörer oder Türklinken, die mit virushaltigem Sekret verschmutzt sind, können die Erreger auf die Hände und bei anschließendem Kontakt mit der eigenen Schleimhaut, beispielsweise von Mund und Nase, in den Körper gelangen.

Wie kann man sich gegen die Schweinegrippe schützen?
Allgemeine Hygienemaßnahmen können die Wahrscheinlichkeit einer Infektion verringern. Waschen Sie Ihre Hände regelmäßig gründlich mit Seife und Wasser und vergessen Sie dabei auch die Fingerkuppen und -zwischenräume nicht. Insbesondere nach dem Toilettengang und vor jedem Essen sollten Sie die Hände reinigen. Ist keine Waschgelegenheit erreichbar, können unter Umständen Desinfektionsmittel zur Händehygiene sinnvoll sein. Ob diese auch gegen Grippeviren wirken, können Sie auf der Verpackung nachlesen oder in der Apotheke erfragen. Schwieriger umzusetzen ist meist der Rat, Menschenansammlungen zu meiden, anderen Personen nicht die Hand zu geben und sich selbst möglichst selten mit den Fingern an Mund, Nase und Augen zu fassen. Die jährliche Grippeimpfung bietet insbesondere für Risikopersonen einen zusätzlichen Schutz gegen Influenzaviren. Wie in den Vorjahren enthält der Grippeimpfstoff für die Influenzasaison 2012/13 unter anderem Bestandteile des Virus, das 2009 die Pandemie auslöste.

Was tun, wenn man meint sich infiziert zu haben?
Den Kontakt zu anderen Menschen meiden. Insbesondere bei starken oder unklaren Beschwerden einen Arzt aufsuchen. Er kann die Diagnose stellen sowie gegebenenfalls Medikamente verordnen und den Betroffenen krankschreiben. Denn kranke Personen sollten nicht zur Arbeit gehen. Wer husten oder niesen muss, sollte dabei nicht die Hand, sondern den Ärmel vorhalten. Erkältete sollten Einmaltaschentücher verwenden und diese nach der Benutzung direkt entsorgen. Ist Kontakt zu anderen Menschen nicht zu vermeiden, kann es unter Umständen sinnvoll sein, eine Hygienemaske zu tragen, um die Umgebung vor einer Infektion zu schützen.

Wann sind Medikamente sinnvoll?
Medikamente gegen Grippe sind verschreibungspflichtig. Eine Behandlung damit sollte sehr rasch – innerhalb von 48 Stunden nach Einsetzten der ersten Symptome – beginnen. Medikamente werden empfohlen, wenn ein schwerer Verlauf der Grippe vermutet wird oder ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf besteht. Der Arzt kann nach der Diagnose gegebenenfalls die entsprechenden Medikamente verordnen. Die sogenannten Neuraminidasehemmer Oseltamivir und Zanamivir bremsen die Vermehrung des Virus im Körper.Nur wenige Grippeviren sind bisher gegen diese Medikamente unempfindlich.

Wem wird die Impfung empfohlen?
Ab dem 26. Oktober 2009 konnten sich die Deutschen gegen Schweinegrippe impfen lassen. In den darauffolgenden Jahren wurde der Erreger der Schweinegrippe jeweils in den saisonal gemäß Viruslage aktualisierten Impfstoffen gegen Influenza berücksichtigt. Eine separate Impfung gegen Schweinegrippe war damit nicht mehr notwendig. Für Personen, die sich schützen wollen, genügt die normale Schutzimpfung gegen Influenza. Die ständige Impfkomission (STIKO) empfiehlt diese Impfung unter anderem für folgende Gruppen:

  • Personen über 60 Jahre
  • Personen, die an bestimmten chronischen Krankheiten leiden (zum Beispiel gewisse chronische Krankheiten der Atemwege, der Niere, Leber, des Stoffwechsels oder des Herz-Kreislaufsystems)
  • Medizinisches Personal (zum Beispiel Ärzte, Krankenschwestern, …) mit Patientenkontakt sowie Personal und Bewohner von Alters- oder Pflegeheimen
  • Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, unter bestimmten Bedingungen auch schon früher

Sprechen Sie gegebenenfalls mit Ihrem Arzt, ob er eine Impfung für Sie für ratsam hält!

Quelle: Apotheken Umschau

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