Litauens Präsidentin Dalia Grybauskaitė hat am 9. Mai in Aachen den Karlspreis 2013 erhalten. Die liberale Tageszeitung Lietuvos rytas wundert sich über die Loblieder, die aus diesem Anlass auf Litauen angestimmt werden: “Eine Oase und ein Leuchtturm des Fortschritts, der Stabilität und des nördlichen Wohlstands in Europa – dieses Bild von unserem Paradies hat die ganze politische Elite der EU gemalt, sogar die zurückhaltenden Deutschen. … Man kann noch verstehen, warum die Politiker diese Zaubermärchen erzählen. Die führenden EU-Staaten brauchen [in Krisenzeiten] dringend eine neue politische Mythologie, eine ‘Erfolgsgeschichte’. … Nicht zu begreifen ist jedoch, warum die Medien quasi alle das Gleiche geflötet haben. Über die andere Seite der Medaille – Emigration, Armut, Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung, Schattenwirtschaft, immer größer werdende soziale Differenzen, Stagnation und Provinzialismus – sowie über die Schattenseiten der Biografie und der Persönlichkeit von Grybauskaitė wurde kaum gesprochen.”
Quelle: www.eurotopics.net vom 13. Mai 2013
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