Bonn/Oswieci (KNA) Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, hat Maximilian Kolbe (1894-1941) als “Märtyrer der Versöhnung” zwischen Deutschen und Polen gewürdigt.
Kolbe sei “Märtyrer, Zeuge, Vorbild, Inspirator und Moderator von Versöhnung in gewaltbelasteter Gegenwart” in Auschwitz gewesen, sagte der Stiftungsratsvorsitzende der Maximilian-Kolbe-Stiftung am Donnerstag beim 5. Europäischen Workshop zum Umgang mit der Geschichte von Auschwitz im polnischen Oswiecim.
Bereits 1963 hatten die polnischen und deutschen Bischöfe eine gemeinsame Petition an Papst Paul VI. für die Seligsprechung Kolbes gerichtet. Nach der Seligsprechung 1971 brachten die Bischöfe beider Länder 1982 bei einem Besuch von Papst Johannes Paul II. in Auschwitz ihre Bitte vor, Kolbe heiligzusprechen. “Damit wirkte Maximilian Kolbe in der Zeit des Kalten Krieges – geistig und spirituell – als Versöhner zwischen Deutschland und Polen”, so Erzbischof Schick.
Neben der Person Kolbe befassten sich die Teilnehmer mit Möglichkeiten und Herausforderungen kirchlicher Versöhnungsarbeit. An dem Workshop der Maximilian-Kolbe-Stiftung, der am Freitag zu Ende geht, nehmen 35 Vertreter unter anderem aus Russland, der Ukraine, Bosnien-Herzegowina, Polen und Irland teil.
Der Franziskaner Maximilian Kolbe wurde 1941 von den Nationalsozialisten im Konzentrationslager Auschwitz ermordet. Er war anstelle eines Mithäftlings und Familienvaters freiwillig in den berüchtigten “Hungerbunker” gegangen.
ame/cas
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