Lettlands Bankenplatz balancierte mit seinem Offshore-Geschäft lange am Abgrund. Nach dem Zusammenbruch der drittgrössten Geschäftsbank wegen Verdachts auf systematische Geldwäscherei beginnt die Regierung nun hektisch mit dem Aufräumen.
Hier liesse es sich schön wohnen, denkt man unwillkürlich. Am Fenster des Vorortszugs ziehen Villen vorbei, manche im traditionellen Holzbaustil und tadellos renoviert, andere topmodern aus Beton und Glas, allesamt aber auf grossen Grundstücken und umgeben von prachtvollen hohen Kiefern, berichtet die Neue Züricher Zeitung
Ort der Handlung ist Jurmala. Die Stadt dieses Namens mit ihren knapp 60 000 Einwohnern liegt ein paar Kilometer westlich der lettischen Metropole Riga an der Ostsee. Ihr Prunkstück ist der weite, flache Sandstrand, der so lang ist wie der Zürichsee. Zu den Zeiten, als Lettland zwangsweise der UdSSR angehörte, war Jurmala deshalb der Badeplatz der kommunistischen Funktionärselite; Chruschtschow, Breschnew und all die anderen sollen sich ausnehmend gerne hier vergnügt haben.
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von Rudolf Hermann, Riga
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