Die weltweit erste Trichterfalle, die speziell zum Fang migrierender Fledermäuse angefertigt wurde, wird am 19 August im ornithologischen Forschungszentrum in Pape von lettischen und deutschen Biologen eröffnet
Damit wird morgen ein ehrgeiziges internationales Fledermausforschungsprojekt gestartet, dass die Antworte auf viele bisher unbeantwortete Fragen bezüglich der Physiologie, Migrationswege und Überwinterungsgebiete dieser Säugetiere gibt.
Das Projekt wird vom Institut für Biologie der Universität Lettlands und dem Berliner Leibniz-Institut für Zoo-und Wildtierforschung ungesetzt.
„Dank Vogelberingung wissen die Ornithologen relativ viel über die Migration der Vögel, die Forschung der Fledermäuse steckt jedoch immer noch in den Windeln. Das liegt zum Teil daran, dass es weltweit nur einzelne Orte gibt, wo es möglich ist, Fledermäuse in ausreichenden Mengen während des Migrationszugs zu fangen. Pape ist in dieser Hinsicht einzigartig wegen des so genannten “Flaschenhals-Effekt”. Die Zugvögel und die Fledermäuse konzentrieren hier in einem schmalen Band zwischen der Ostsee und dem See Pape. In ganz Europa gibt es keinen anderen Ort, wo man so viele wandernde Fledermäuse fangen und beringen kann”, sagt der erfahrene Fledermausforscher Gunars Petersons, assoc. Professor der Lettischen Universität für Landwirtschaft .
Biologen schätzen, dass die neue 15 Meter hohe Falle erlaubt, in einer Nacht rund 1.000 Fledermäuse zu fangen. Da die Meldungen werden im Durchschnitt nur für eine von 250 beringten Fledermäusen erhalten, sind die Forscher daran interessiert, möglichst viele fliegende Säugetiere zu beringen.
Die Trichterfalle wird in den nächsten fünf Jahren den Wissenschaftlern helfen, die weißen Flecken in Leben der Fledermäuse aufzudecken. Für viele Arten de Fledermäuse sind die Überwinterungsgebiete eher mangelhaft erforscht. Es wird vermutet, dass das elektromagnetische Feld der Erde den Fledermäusen hilft, die Richtung der Migration zu bestimmen, und die Forscher hoffen dies in Pape nachzuweisen.
Die in Pape beringten Fledermäuse haben vor ca. 20 Jahren einen ungeschlagen Fernflugrekord aufgestellt – ein hier beringtes Einzelwesen wurde 1905 Kilometer entfernt im Süden Frankreich gefunden. Das hat die Wissenschaftler dazu gebraucht, bisherigen Vorstellungen über die Überwinterungsgebiete und Migrationsentfernungen zu überdenken.
Die neue Trichterfallein Pape wird vom Direktor vom Institut für Biologie der Universität Lettlands Herrn Prof. Viesturs Melecis, sowie Direktor des Leibniz-Institut für Zoo-und Wildtierforschung Herrn Prof. Heribert Hofer und Forscher des Instituts Herrn Dr. Christian Voigt eröffnet.
Die Eröffnungsveranstaltung findet am 19 August um 12:00 Uhr im ornithologischen Forschungszentrum des Instituts für Biologie in Pape (Gebiet Rucava) statt.
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Für weitere Fragen zum Projekt und zur Eröffnungsveranstaltung wenden Sie sich bitte an:
Dr. biol. Gunārs Pētersons, [email protected] , Tel.: 29439097
Dr. biol. Oskars Keišs, [email protected], Tel.: 29236300
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