Litauen führt zum 1. Januar 2015 den Euro ein und wird damit das 19. Mitglied der Währungsunion
Für Litauen allerdings ist die Preisgabe der Nationalwährung, die dem sowjetischen Rubel und seinem Zusammenbruch folgte, kein Opfer und keine beiläufige Maßnahme, sondern Teil psychotherapeutischer Arbeit.
Künftig entfallen Wechselkursrisiken und Umtauschkosten. Davon verspricht sich das baltische Land steigende Investitions- und Handelstätigkeiten deutscher und internationaler Unternehmer am Wirtschaftsstandort Litauen.
Mit einem Bestand an Direktinvestitionen von 1,04 Milliarden Euro gehört Deutschland zu den wichtigsten Investorenländern in diesem osteuropäischen Staat.
Rund 1.200 deutsche Unternehmen sind derzeit mit einer Gesellschaft in Litauen vertreten.
Das Land tut alles, um seiner traumatischen Geschichte und seiner Geografie zwischen Russland, Polen und Weißrussland die politische, wirtschaftlich und monetäre Zugehörigkeit zu Europa entgegenzusetzen. Nirgendwo ist so wie im Baltikum bewusst, dass der Kampf um die sowjetische Erbfolge noch lange nicht zu Ende ist.
Der kämpferische Reiter, der auf den neuen Münzen zu sehen ist wie zuvor schon auf den nunmehr obsoleten, ist nicht heroisches Dekorum, sondern Erinnerung an beides, die verlorene Vergangenheit des litauisch-polnischen Großreiches vom 16. bis zum 18. Jahrhundert und zugleich die Hoffnung, die kostbare Freiheit nie wieder zu verlieren.
Litauen unter Top 3 in Osteuropa
Bereits jetzt zählt die Republik mit einem erwarteten BIP-Wachstum von 2,9 Prozent im Jahr 2014 zu den Ländern mit der stärksten wirtschaftlichen Dynamik innerhalb der EU.
Dass diese wirtschaftliche Stabilität nachhaltig ist, bescheinigt die Weltbank, die Litauen in ihrem “Doing Business Report 2015″ unter die Top 3 in Mittel- und Osteuropa reiht.
Kriterien sind die Abwesenheit staatlicher Barrieren bei der Entfaltung unternehmerischer Aktivität sowie Geschäftsklima und Investitionsbedingungen.
Im Vergleich der EU 28 rangiert Litauen auf dem neunten Platz.
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