Seit der US-Eistänzerin Isabella Tobias Anfang Januar die litauische Staatsbürgerschaft verweigert wurde, ist in Litauen eine Diskussion über das Staatsbürgerschaftsrecht entbrannt. Tobias wollte zusammen mit dem litauischen Eistänzer Deividas Stagniūnas das Land bei den Olympischen Winterspielen 2014 vertreten. Der Politologe Tomas Janeliūnas argumentiert auf dem Online-Portal des Rundfunks LRT, die Regelung sei viel zu streng: “Die Interessen der Ausländer zu wahren, die Litauen unterstützen und bekannt machen wollen, ist nur ein Aspekt des Ganzen. … Die Erlangung der litauischen Staatsbürgerschaft durch Einbürgerung ist eine der schwierigsten in ganz Europa. Man muss mindestens zehn Jahre in Litauen gelebt haben – sieben, wenn man mit einem litauischen Staatsbürger verheiratet ist. … In diesem Kontext erscheinen wir wie alte Heiden, die stolz betonen, dass sie die Letzten sein werden, die sich der Globalisierung nicht fügen. Noch komplizierter und schmerzlicher für Litauen ist aber die Frage der doppelten Staatsbürgerschaft [die nicht erlaubt ist].”
Quelle: www.eurotopics.net vom 17. Januar 2013
Fotos: Facebook
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