Litauen hat den Beginn des Starts des Atomkraftwerks Astravyets scharf verurteilt, wobei das Außenministerium des Landes am Freitag eine diplomatische Note an Minsk überreichte.
Das Dokument verurteilt das Vorgehen von Belarus auf das Schärfste, sagte das Ministerium und fügte hinzu, dass das Vorgehen von Belarus gegen die Grundsätze von Offenheit, Transparenz und guter Nachbarschaft verstoßen habe.
In dem Dokument heißt es auch, dass die Nähe der Kernanlage zur litauischen Hauptstadt Vilnius, ungelöste Probleme der nuklearen Sicherheit und die mangelnde Gewährleistung der Sicherheit während des Baus der Anlage eine direkte Bedrohung für die nationale Sicherheit Litauens, die Sicherheit der Umwelt und der litauischen Bevölkerung darstellen.
Litauen fordert Minsk auf, den Start des Kernkraftwerks zu stoppen, bis die StresstestEmpfehlungen der Europäischen Union umgesetzt sind, und mit der European Nuclear Safety Regulators Group (ENSREG), der Europäischen Kommission und anderen internationalen Organisationen zusammenzuarbeiten.
AKW vor Inbetriebnahme: Litauen verteilt vier Mio. Jodtabletten
Litauen geht auf Nummer sicher – zumindest im Verhältnis zu Weißrussland. Dort entsteht in Sichtweite der litauischen Hauptstadt Vilnius das umstrittene Atomkraftwerk Astravyets, das im August ans Netz gehen soll.
Wegen mutmaßlicher Zwischenfälle beim Bau des AKW hat Litauen präventiv vier Millionen Jodtabletten gekauft, die nun verteilt werden.
Julius Ziliukas ist ein Bereichsleiter des litauischen Strahlenschutzzentrums: “In der 100-Kilometer-Zone haben wir den Bedarf erfasst. Die Tabletten sind da und teilweise bereit zur Ausgabe.”
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