Durch den Bau von neuen Stromleitungen und Übertragungsstationen werden die polnischen und litauischen Netze miteinander verbunden – eine Investition, die helfen wird, die Energieunabhängigkeit der beiden Länder und die Energiesicherheit der baltischen Staaten zu stärken
Im Rahmen des Projekts tätigt der polnische Übertragungsnetzbetreiber PSE S.A. 11 Investitionen in Leitungen und Stationen, unter anderem in die Diversifikation von Energiequellen. Kofinanziert wird das Ganze durch den EFRE (im Rahmen des vom polnischen Ministerium für Infrastruktur und Entwicklung verwalteten operationellen Programms Infrastruktur und Umwelt).
Während das Projekt eine Verbindung zum litauischen Übertragungssystem herstellt, stärkt es gleichzeitig das Stromnetz in Nordostpolen und verbessert die Qualität und Zuverlässigkeit des Stromangebots an die Verbraucher.
Die beiden Länder haben sich daran gemacht, den Grad der Energieunabhängigkeit zu steigern, indem sie Strecken, Quellen und Energieträger diversifizieren und die Isolation der Region vom Rest der EU verringern. 2008 wurde das polnisch-litauische Unternehmen LitPol Link Ltd. gegründet, um das Projekt in der Anfangsphase zu unterstützen und es in beiden Ländern zu koordinieren. Die Europäische Kommission hat die strategische Bedeutung des Projekts erkannt und zu den Gesamtkosten von 432 Mio. EUR (1 800 Mio. PLN) 208 Mio. EUR (868 Mio. PLN) sowie weitere 1,9 Mio. EUR für Machbarkeitsstudien aus dem TEN-E-Fonds beigesteuert.
In Polen begannen die ersten Bauarbeiten 2012, bis Ende 2015 sollen die Leitungs- und Stationsinvestitionen abgeschlossen sein. Durch die Verbindung kann Polen weitere Verbindungen mit Nachbarstaaten knüpfen, während Litauen und die anderen baltischen Staaten durch Back-to-Back-Stationen den Anschluss an das europäische Energiesystem (die kontinentaleuropäischen Netze) erreichen.
Die Schaffung einer polnisch-litauischen Verbindung (LitPol Link) – der ersten zwischen den beiden Ländern – ist für den Aufbau eines gemeinsamen europäischen Energiemarkts von entscheidender Bedeutung, da so der sogenannte „baltische Ring“ entsteht, mit dem die Märkte von Litauen, Lettland und Estland über Polen an das europäische Stromnetz angeschlossen werden. Außerdem wird so die Übertragungskapazität der baltischen Staaten erhöht.
Die Errichtung von Strombrücken im Baltikum trägt auch zur Entwicklung transeuropäischer Energienetze bei. Die Investition gehört zum im Juli 2009 verabschiedeten Verbundplan für den baltischen Energiemarkt der Europäischen Kommission, dessen Hauptziel die Beendigung der Isolation der baltischen Staaten vom europäischen Energiemarkt ist.
Am 20. April 2015 wurde eine Absichtserklärung bezüglich der Prinzipien des gemeinsamen Stromhandels für LitPol Link unterzeichnet, die den polnisch-litauischen Stromhandel einen Schritt näher bringt.
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