Nach der Parlamentswahl im September regiert in Norwegen künftig eine Minderheitsregierung aus Konservativen und Rechtspopulisten
In der umstrittenen Fremskrittspartiet war zeitweise auch Anders Breivik Mitglied, der bei den Anschlägen von Oslo und Utøya 77 Menschen tötete.
Die Ursache des Massenmords darf nicht ignoriert werden, fordert die linke Tageszeitung taz:
Über die Ideologie, die hinter dem Terror stand, wird nicht mehr geredet. Als ob Breiviks Gedanken die eines einsamen Irren gewesen wären.
Als ob er nicht in dieser Gesellschaft und in der ausländerfeindlichen Fortschrittspartei sozialisiert worden sei. Doch ließe man die Fragen zu, stünde auch die Verantwortung anderer PolitikerInnen oder der Medien im Scheinwerferlicht.
Ein Weltbild, in dem ‘die’ und ‘wir’ – also Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion – nicht zusammenleben können, ohne dass Norwegen vor die Hunde geht, ist am Kabinettstisch in Oslo angekommen.
Allzu wenige scheint das zu stören. Breivik dürfte sich freuen in seiner Zelle.
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