Polens neuer Kulturminister Piotr Gliński hat versucht, die Premiere eines Theaterstücks in Wrocław zu verhindern, weil es seiner Ansicht nach pornografische Szenen enthält
Wenige Tage nach ihrem Amtsantritt hat Polens konservative Regierung die Aufführung von Elfriede Jelineks “Der Tod und das Mädchen” im staatlichen Polnischen Theater in Breslau zu unterbinden gesucht. Grund waren angebliche sexuelle Handlungen auf der Bühne.
Die Informationen, die ich bekommen habe, stammten vom Theater und von der Regisseurin. Sie lauteten: Auf der Bühne, live, sollte es zu einem vollwertigen Geschlechtsakt kommen. Und das in einem Theater, das sich durch öffentliche Mittel finanziert, so Piotr Gliński
Pornografie in der Öffentlichkeit dürfe er nicht dulden, argumentierte Gliński. Er wandte sich an die Regierung des Bezirks Niederschlesien, die die Premiere verhindern sollte. Die Beamten dort sahen dafür aber keinen Anlass.
Der Kulturminister bestritt, dass er Zensur üben wolle. Die Inszenierung von Jelineks Theaterstück jedoch überschreite die in der Gesellschaft geltenden Normen, heißt es in einem Brief an die Bezirksregierung.
Der liberalen Tageszeitung Gazeta Wyborcza schwant Böses:
Wenn das so weitergeht, dann haben wir bald eine regelrechte Kulturrevolution in Polen. Sie werden Filme drehen, welche die Geschichte Polens verherrlichen, und Stücke ohne Pornografie zeigen. Außerdem wird es journalistische Programme geben, in denen man die Politiker nicht einfach mit einer unbequemen Frage unterbrechen darf. … Damit hat die politische Karriere des Ministers auf eine fatale Weise begonnen. Sogar während der Diktatur hat es heftige Gegenwehr erzeugt, wenn der Staat die Kultur zu stark eingeengt hat. Das hat die Geschichte Polens immer wieder gezeigt.
Piotr Gliński gehört der rechtskonservativen Partei “Recht und Gerechtigkeit”, kurz PiS, an.
Wer freie Fragen an einen Politiker gleichsetzt mit Nacktszenen in einem öffentlichen Theater evtl . noch mit einem Geschlechtsakt ,der ist wirklich in der Realität der westlichen Werte angekommen .In der Pause kann man dann noch einen Burger-King schlingen und statt einer Theaterzeitschrift gibt es ein Pornoheft .
Die Dekadenz nimmt seinen Lauf ,Hurra !