In Deutschland leben nach Angaben von Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen 200 Anhänger des „Kaukasischen Emirats“. Mit dieser Terrorgruppe waren vermutlich die beiden Boston-Bomber verbunden

Terrorgefahr: 200 Anhänger des „Kaukasischen Emirats“ in Deutschland | Foto: Igor Zarembo. RIA Novosti
„Wir beobachten unter anderem die in Deutschland lebenden etwa 200 Anhänger des ,Kaukasischen Emirats’. Die Aufklärung ihrer Aktivitäten hat für uns eine hohe Priorität“, teilte Maaßen der „Welt“ mit. „Wir schauen dabei vor allem auf die mögliche Terrorismusfinanzierung und die Gefahren, die dadurch entstehen, dass erfahrene Kämpfer aus dem Kaukasus nach Deutschland geschleust werden.”
Laut Maaßen gibt es momentan keine konkreten Hinweise darauf, dass Islamisten in Deutschland einen Anschlag planen. Dennoch sei die Terrorgefahr hoch. Deutschland stehe „im Fadenkreuz des islamistischen Terrorismus“.
Am 15. April waren zwei Bomben am Ziel des internationalen Boston-Marathons explodiert. Eine Chinesin, eine Amerikanerin und ein achtjähriges Kind aus den USA kamen dabei um, 183 weitere Menschen erlitten Verletzungen. Die Polizei schrieb Tamerlan Zarnajew (26) und dessen Bruder Dschochar (19) als mutmaßliche Täter zur Fahndung aus. Die beiden stammen laut Medien aus dem russischen Nordkaukasus. Vier Tage nach dem Anschlag wurde Tamerlan Zarnajew bei einer Verfolgungsjagd erschossen. Der andere Verdächtige wurde 15 Stunden später verhaftet. Dabei wurde er schwer verletzt.
Laut Medien überprüften die US-Behörden eine mögliche Verbindung der Boston-Attentäter mit dem „Kaukasischen Emirat“. Diese Terrorgruppe wird vom tschetschenischen Topterroristen Doku Umarow geleitet, der sich unter anderem zum blutigen Bombenanschlag auf den Moskauer Flughafen Domodedowo im Jahr 2011 bekannt hatte.
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