Die Schweizer Polizei hat am Freitag eine ungenehmigte Protestkundgebung auf der Kunstmesse Art Basel mit Gummigeschossen und Tränengas aufgelöst. Einige Künstler hatten gegen ein teures Messecafé im Stil einer brasilianischen Favela protestiert, indem sie selbst Hütten aufgebaut und dort eine Party gefeiert hatten.
Der Tages-Anzeiger kritisiert das harte Vorgehen der Polizei: “Vor dem Hintergrund dessen, was da tatsächlich stattfand, nämlich ein überschaubares Kunsthappening mit Performancecharakter, befremdet die Nulltoleranzpolitik der Messe. … Der Onlinestammtisch ruft bereits nach drastischen Strafen, obwohl die schlimmste Sachbeschädigung der Aktivisten sich auf Kreidezeichnungen auf dem Messeplatz beschränkt. … Die Protester in Basel wollten den Kunstkontext überschreiten und die Behauptung einer ‘Favela’ in eine soziale Realität übersetzen. Wenn eine solche Attitüde nur noch im kommerziell verwertbaren Rahmen geduldet und ansonsten mit Hooliganismus gleichgesetzt wird, zeugt dies von einer beängstigenden geistigen Verkrustung unserer Gesellschaft und ihrer Eliten.”
Quelle: www.eurotopics.net (17.06.2013)
Foto: art Basel 2012 © Siebert
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