Litauen, Lettland und Estland will es einfach nicht gelingen zu einem gemeinsamen Konsens zu kommen, wenn es um den Bau der transeuropäischen Eisenbahnstrecke „Rail Baltica“ geht.
Ohne die Errichtung eines Gemeinschaftsunternehmens abgewartet zu haben und mit der Geduld am Ende, verkündete der estnische Verkehrsminister Juhan Parts, dass die litauische Regierungsspitze lediglich aus Narren bestehe.
Von Seiten der litauischen Politiker folgte unverzüglich Reaktion und so musste Parts sich zu einer Entschuldigung an seinen Kollegen in Litauen, Rimantas Sinkevičius, durchringen.
Bei dieser Gelegenheit diskutiert Eligijus Masiulis, ehemaliger Kommunikationsminister Litauens, in einem Interview mit Jaunius Pocius, einem Journalisten der litauischen Tageszeitung „Respublika“:
Die Esten sind unzufrieden damit, dass „Rail Baltica“ durch Vilnius verlaufen soll. Diese Überlegung entstand vor Kurzem und beinhaltet einen rationalen Kern. Man darf aber nicht vergessen, dass Litauen nicht einfach nur Vilnius ist. Wenn man über die Investitionen in der Region spricht, so kommt einem die alte Trasse Marijampolė – Kaunas – Panevėžys in den Sinn – und scheint eine solche Investition zu sein.
Auf die Frage, welcher Staat am meisten von der Verlegung der transeuropäischen Eisenbahnstrecken profitieren wird, antwortete der ehemalige Minister:
Schwierig zu sagen. Alle brauchen sie. Wenn man mit dem Zug zweimal so schnell wie mit dem Auto von Kaunas nach Tallinn oder Warschau kommt, werden die Menschen den Zug nutzen.
Das größte Problem kommt auf, wenn die Eisenbahnstrecke durch drei unserer Länder (Litauen, Lettland, Estland; Anm. d. Red. ) verlegt wird, die polnische Seite aber nicht in Ordnung gebracht wird. Es ergibt sich eine Sackgasse.
Rail Baltica
Übersetzung: Elisabet Hill
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