Derzeit befinden sich weltweit fast 45,2 Millionen Menschen auf der Flucht. 15,4 Millionen von ihnen gelten nach völkerrechtlicher Definition als Flüchtlinge. Vier von fünf Flüchtlingen (80 Prozent) leben in Entwicklungsländern, da die meisten Flüchtlinge lediglich in ein angrenzendes Nachbarland fliehen.
Den weit größeren Teil – 28,8 Millionen – bilden jedoch sogenannte Binnenvertriebene (Internally Displaced Persons – IDP). Sie fliehen innerhalb ihres eigenen Landes, ohne dabei internationale Landesgrenzen zu überschreiten.
Auch wenn Binnenvertriebene – anders als Flüchtlinge – nicht durch internationale Abkommen geschützt sind und das Mandat von UNHCR offiziell nicht für diese Personengruppe gilt, kümmert sich UNHCR dennoch seit vielen Jahren um die Bedürfnisse von Binnenvertriebenen. Denn oftmals befinden sie sich in sehr ähnlichen Situationen wie Flüchtlinge und haben einen ähnlichen Hilfsbedarf. Momentan unterstützt UNHCR 17,7 Millionen Binnenvertriebene.
Insgesamt kümmert sich UNHCR um 35,8 Millionen Menschen. Dazu zählen Flüchtlinge, Binnenflüchtlinge, Asylbewerber, Rückkehrer und Staatenlose.
Globale Statistiken von UNHCR
Die sechs größten Herkunftsländer von Flüchtlingen
Afghanistan – 2,6 Millionen
Irak – 1,1 Millionen
Somalia – 746.000
Syrien – 728.500
Sudan – 569.200
Demokratische Republik Kongo – fast 509.400
Die fünf größten Aufnahmeländer von Flüchtlingen
Pakistan – 1,6 Millionen
Iran – 868.200
Deutschland – 589.700
Kenia – 565.000
Syrien – 476.500
Länder mit den meisten Binnenvertriebenen
Kolumbien – 4 Millionen
Demokratische Republik Kongo – 2,7 Millionen
Syrien – 2 Millionen
Sudan – 1,8 Millionen
Somalia – 1,1 Millionen
Irak – 1,1 Millionen
Weitere Zahlen und Informationen
Einen guten Überblick und weitere Hintergrundinformationen bieten die jährlich erscheinenden „Global Trends“ von UNHCR. Diese können Sie hier als PDF-Datei downloaden (in Englisch): Global Trends
Weitere umfangreiche Daten und Statistiken zu Flüchtlingen, Binnenvertriebenen und weltweiten Asylzahlen finden Sie auch auf den Internetseiten von UNHCR:
Auf Deutsch: UNHCR.de
Auf Englisch: UNHCR.org
Flüchtlinge in Deutschland
Obwohl es durch die sogenannte Dublin-II-Verordnung der EU in den vergangenen Jahren immer schwerer wurde, als Flüchtling bis nach Deutschland zu gelangen, nahm die Zahl der Flüchtlinge hier in 2011 um 11 Prozent zu.
Insgesamt stellten 2012 53.347 Menschen einen Asylantrag in Deutschland. Über 43.362 Fälle wurde in 2011 enschieden. Lediglich 1,5 Prozent davon wurden als Flüchtlinge anerkannt, weitere 20,8 Prozent erhielten einen anderen Aufenthaltstitel und 54,7 Prozent erhielten einen Ablehnungsbescheid.
Die meisten Flüchtlinge, die in 2012 einen Asylantrag stellten, kamen aus Afghanistan, gefolgt von Irak, Serbien, Iran, Syrien.
Aktuelle Zahlen rund um Asyl, Migration und Integration in Deutschland finden Sie auf der Internetseite des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF). BAMF.d
Comments