Dass Christian Jagodzinski es einmal weit bringen würde, war früh abzusehen. Mit 16 gründete der Regensburger mit einem Freund seine erste Softwarefirma. Mit 29 verkaufte er die Idee eines Online-Buchladens und die entsprechende Programmierung an den US-Riesen AMAZON – und wurde damit zum Multi-Millionär.
Saint-Tropez (RCZ/IMH) – 32 Millionen Euro zahlte der Konzern – Jagodzinski war mit Ende 20 dort angekommen, wo andere ihr ganzes Leben nicht hinfinden. Der junge Mann nahm eine Auszeit, reiste und holte das nach, was er in den Jahren zuvor vermisst hatte: ein Privatleben.
Heute lebt der inzwischen Mitte 40-Jährige mit Frau und Kind in den USA. Seine 14 Millionen Dollar teure Villa in Miami lässt keine Wünsche offen: Ob das Heimkino, das Privat-Schwimmbad oder das dem Casino in Monte-Carlo nachempfundene Unterhaltungszimmer – Jagodzinski hat keine Kosten gescheut, um sich seine Traumvilla zu schaffen. Und vielleicht war es eben diese Vorliebe für einen gewissen Luxus, die Jagodzinski auf seine nächste Geschäftsidee brachte: Villazzo, eine Immobilienagentur für Kunden mit dem gewissen Kleingeld.
Sein Fokus liegt dabei auf einem Spezialangebot: «Villen-Hotel-Service». Die Zielgruppe: Kunden, die sich im Urlaub die Ungestörtheit einer Privatunterkunft wünschen, gleichzeitig aber nicht auf den Luxus eines Fünf-Sterne-Hotels verzichten wollen.
An den Standorten Miami, Aspen und Saint-Tropez nennt Villazzo Immobilien der Sonderklasse sein Eigen. Butler-Service, Spa-Angebot, eigener Koch: all das gehört natürlich für den entsprechenden Preis dazu.
«Ein Kunde, der nur 3.000 Euro für eine Urlaubswoche ausgeben will, wird keine 7.000 Euro für Extra-Service bezahlen. Bei einem Kunden, der im selben Zeitraum 50.000 Euro für eine Villa aufwendet, fallen 7.000 Euro weniger ins Gewicht.»
Dass sich dieses Angebot nicht an Otto-Normalverbraucher richtet, versteht sich von selbst. Ist Jagodzinski in Saint-Tropez vor Ort, schaut er immer auch im Nikki Beach Club vorbei. Nicht, um dort mit Stars und Sternchen zu feiern – der Geschäftsmann ist so ganz nebenbei auch noch Teilhaber des angesagtesten Strandklubs im Ort. Promis geben sich hier im Sommer die Klinke in die Hand.
Pamela Anderson feierte im Nikki Beach Club 2006 ihre Hochzeit mit Kid-Rock, Paris Hilton lässt im Club regelmäßig die Champagner-Korken knallen. Als Cannes im Mai dieses Jahres die Kameraobjektive der Welt auf sich zog, hatten viele Prominente nur ein Ziel: den Nikki Beach Club. Burlesque-Queen Dita von Teese zog es vor, hier mit Freunden wie Milla Jovovich, Berenice Béjo und Michel Hazanavicius zu feiern, statt in den überfüllten Clubs von Cannes.
«Je verrückter die Gäste sind, desto mehr Champagner-Bäder gibt es. Und das steigert die Stimmung im ganzen Club», weiß Jagodzinski. Dennoch, oder gerade deshalb: Paparazzi und Kameras gibt es im Club nicht. Dafür sorgt Christian Jagodzinski.
Der Selfmade-Millionär weiß, dass prominente Gäste ihre Privatsphäre schätzen. Dabei würde man die «pikanten Geschichten» eher bei Villazzo finden als im Nikki Beach, denn in den Luxus-Villen seien die Stars «unter sich», verrät Jagodzinski augenzwinkernd.
Er muss es wissen, schließlich werden seine Immobilien regelmäßig von den Großen der Film- und Musikbranche gemietet. Eine Anekdote aus der Welt der Stars? Fehlanzeige! Indiskretionen würden dem Mitte 40-Jährigen nie über die Lippen kommen – nichts könnte seinem Ruf mehr schaden.
Wenn Christian Jagodzinski mal selbst Urlaub macht, dann liebt er es sportlich. Windsurfen und Skifahren sind seine Leidenschaften. In diesem Sommer zieht es ihn im Urlaub nach Fuerteventura, dann folgen ein kurzer Abstecher nach Deutschland und ein paar Tage Saint-Tropez. Pläne, im Alter ruhiger zu werden? Jagodzinski lacht.
«Mich wird es weiter nach Miami, Saint-Tropez, Aspen ziehen – eben dorthin, wo der Jetset verkehrt.»
von Katharina Kregel – Redakteurin unserer deutschsprachigen Partnerpublikation “Riviera-Cote d’Azur-Zeitung” in Nizza – traf Christian Jagodzinski an der Cote d’Azur
Comments