Am 7. Mai früh am Morgen um 7.06 Uhr hat Estland einen grossen Schritt in der Gestaltung seiner Geschichte der Raumfahrt getan, als sich der erste estnische Satellit ESTCube-1 vom Bord der Trägerrakete Vega abgelöst hat und in seine Umlaufbahn eingetreten ist. ESTCube-1 bewegt sich nun mit der Geschwindigkeit von 7,46 km/s in durchschnittlich 650 km Höhe von der Erdoberfläche. Der Satellit hat sich erfolgreich eingeschaltet und übersendet ein Funksignal in Morsezeichen auf der vorgesehenen Frequenz von 437,250 MHz mit Rufzeichen ES5E/S. Erstes Signal erhielt ein Funkamateur in der Ruzaevka Stadt, Republik Mordowien
“Die Weltraumwissenschaft Estlands hat dank begabter jungen Spezialisten einen grossen Schritt vorwärts getan. Ich glaube fest daran, dass Estland bei Entdeckungen des Weltraumes erfolgreich mithelfen kann“, äußerte sich die Direktorin des Observatoriums Tartu des Zentrums der Weltraumwissenschaft Estland, Dr. Anu Reinart, wer auch selbst den Satellitenstart und das Werden Estlands zu einem Weltraumstaat beobachtet hat. “Im Europäischen Raumhafen Kourou beherrscht ein erhabenes Gefühl und alle sind glücklich über den 100 % erfolgreichen Start von Vega. Bei der Ablösung erntete unser ESTCube-1 einen brausenden Beifall von den anwesenden Raumfahrtspezialisten. Zu den Gratulanten gehörten auch die Generaldirektoren der europäischen und französischen Weltraumagenturen“, vermittelte aus dem Europäischen Raumhafen der Projektleiter von ESTCube-1, der Doktorand der Universität Tartu, Silver Lätt.
“Wir beobachteten den Start zusammen mit Studenten und Freunden aus der Steuerzentrale ESTCube-1 im Observatorium Tartu. Der Start der Trägerrakete, mit dem deutlich sichtbaren Logo von ESTCube-1 darauf, erfüllte alle Studenten in unserem Team mit unbändigem Stolz. Jetzt warten wir auf die erste Verbindung des Satelliten“, äußerte sich der Betreuer des Projekts des Studentensatelliten der estnischen Weltraum-Mission, der Forschungsbeauftragte des Observatoriums Tartu und Dozent der Universität Tartu, Mart Noorma.
Nach dem Verlassen der Trägerrakete begann ESTCube-1 das Prüfsignal zu versenden, das allen Funkamateuren auf Frequenz 437,250 MHz erreichbar ist.
Als erster, noch vor der erstmaligen Ankunft des ESTCube-1 über Estland, hat der russische Funkamateur Dmitry Paškov in der Ruzaevka Stadt das Funksignal entgegengenommen und die gespeicherte Audiodatei per E-Mail an das ESTCube-1-Team weitergeleitet. “Viel Erfolg an Ihr Team und alles Gute“, sagte Paškov, als er aus der Steuerzentrale ESTCube-1 telefonisch in Verbindung gesetzt wurde.
Erstes komplettes Datenpaket wurde in der Steuerzentrale ESTCube-1 in Tõravere, das Observatorium Tartu um 10.30 registriert, als der Satellit erstmals die direkte Sichtlinie der Funkstation erreichte. “Somit hat das Werk estnischer Studenten alle mit dem Start der Trägerrakete und den harten Raumfahrtbedingungen verbundenen Strapazen überstanden. Nun können alle Esten sich mit vollem Stolz Bürger eines Weltraumstaates nennen, denn heute wurde kein Spielzeug, sondern ein funktionsfähiger Weltraumsatellit in die Umlaufbahn gebracht.” sagte der Betreuer des Projekts ESTCube-1, der Forschungsbeauftragte des Observatoriums Tartu und Dozent der Universität Tartu, Mart Noorma.
“Im Namen unseres Teams bedanken wir alle Freunde, die uns fünft “Projekt-Jahre” lang unterstützt haben. Während dieser Jahre war die Rückenstärkung am wichtigsten“, meinte der Projektleiter von ESTCube-1, der Doktorand der Universität Tartu, Silver Lätt, wer aus der europäischen Weltraumagentur in Französich-Guayana am Ende der Woche zurück nach Hause fliegt.
Der Start von ESTCube-1 ist dem 95. Geburtstagsjahr der Republik Estland gewidmet. Das Werden Estlands zu einem Weltraumstaat wurde auch mit einem speziell dafür geschaffenen Bild von ESTCube-1 auf eine Briefmarke verewigt. Über die Fertigung des Studentensatelliten wird eine Dokumentation mit dem Titel “Anleitung zur Errichtung eines Raumschiffes” zusammengestellt. Der Regisseur ist Jaak Kilmi.
Weiterentwicklungen können über den offiziellen Nachrichtensender des Satelliten auf Facebook verfolgt werden.
Informationen für Funkamateure sind erhältlich hier.
von Virge Tamme
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