Tschechiens neuer Präsident Miloš Zeman hat am Sonntag (10. März) angekündigt, in seiner Amtszeit den zwei großen bürgerlichen Zeitungen Lidové noviny und Mladá fronta Dnes keine Interviews zu gewähren. Beide Blätter hatten sich im Wahlkampf ablehnend über den linken Politiker geäußert, was der Präsident als Versuch einer “Gehirnwäsche” verurteilte.
Der Publizist Miroslav Žák kritisiert Zemans Vorgehen in seinem Blog bei Aktuálně.cz: “Sicher gibt es eine Menge schlechter Journalisten, auch solche, die eine übersteigerte Meinung von sich selbst haben. Solche Leute gibt es aber auch in der Politik und in jedem anderen Gewerbe. Auch Zeman gehört dazu, der leichter Hand Andere [namentlich Journalisten] als ‘Idioten’ bezeichnet. Etwas mehr Demut täte ihm als Präsident gut. … Die Mehrheit der Medien hat sich gegen seine Wahl ins höchste Staatsamt gewandt. Er wurde dennoch gewählt. Es ist also nicht so leicht, die tschechische Gesellschaft einer ‘Gehirnwäsche’ zu unterziehen, wie es auf den ersten Blick scheint.”
Quelle: www.eurotopics.net 11. März 2013
Fotoquelle: Pražský hrad
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