Ausstellung:  Adeliges Leben im Baltikum – Herrenhäuser in Estland und Lettland
Das Herrenhaus des Gutes Kolk/Kolga, errichtet in den 1760er Jahren und nach 1820 umgebaut. Es war eines der ältesten, größten und reichsten Güter in der Ostseeprovinz Estland. Foto: © Thomas Helms, Schwerin
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Ausstellung: Adeliges Leben im Baltikum – Herrenhäuser in Estland und Lettland

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Der im 19. Jahrhundert geprägte Begriff Baltikum bezog sich ursprünglich ausschließlich auf das ehemalige Herrschaftsgebiet des Deutschen Ordens, Alt-Livland, bzw. die vormaligen Ostseeprovinzen des russischen Reiches, im Wesentlichen das Territorium der heutigen Staaten Estland und Lettland. Die seit den Ordensrittern ins Land gekommenen deutschen Adeligen gehörten bis Anfang des 20. Jahrhunderts zur Oberschicht. Der deutschbaltische Adel besaß bis zu 70 Prozent der Landfläche in Alt-Livland und übten damit auch wirtschaftliche und politische Macht aus.

Die Ausstellung stellt an Hand ausgewählter Beispiele adelige Gutsanlagen mit dem Herrenhaus im Zentrum und ihre Geschichte vor. Einige der ältesten Herrenhäuser gingen aus umgebauten Burgen der Ordensritter hervor. Noch im 18. Jahrhundert wurde ein Großteil der Gebäude aus Holz errichtet. Die meisten der erhaltenen Herrenhäuser entstanden im 19. Jahrhundert in den verschiedenen Spielarten des Historismus. Der Gutshof umfasste Speicherräume und Ställe für Reit- und Arbeitstiere, aber auch Wohnräume für Bedienstete und verschiedene Wirtschaftsgebäude. Im 18 Jahrhundert umgab das Herrenhaus ein Park im Stil des Barock, später in Form eines englischen Landschaftsgartens.

Mit der Entstehung der Nationalstaaten Estland und Lettland nach dem Ersten Weltkrieg endete die herausgehobene Stellung der deutschen Oberschicht. Von dem erhaltenen bauhistorischen Erbe wartet neben einigen Dutzend herausragend rekonstruierter Beispiele die Mehrzahl auf ihre Instandsetzung und eine sinnvolle neue Nutzung.

Die Ausstellung Adeliges Leben im Baltikum. Herrenhäuser in Estland und Lettland wurde vom Deutschen Kulturforum östliches Europa und dem Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Institut der Leibniz-Gemeinschaft, Marburg erstellt.

Das Konzept entwarf Dr. Agnese Bergholde-Wolf, die auch die Texte verfasste. Der Großteil der gezeigten Fotos befindet sich im Bildarchiv des Herder-Instituts.


Herrenhäuser in Estland und Lettland

Die Ausstellung ist nur nach Terminvereinbarung besuchbar

DatumDi, 30.03.2021
Ende30.04.2021
EintrittKostenfrei
BarrierefreiNein
EröffnungKeine Eröffnung
Eintritt frei
Öffnungszeitenbis auf weiteres:
Terminvereinbarung unterE-Mail: [email protected] oder
T. + 49 (0)3991 1537-11

Ort:

Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern in Waren (Müritz)
Eldenholz 23, 17192 Waren (Müritz), Deutschland

Adresse mit Google Maps öffnen. 

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