Wer allerdings die Gesetzeslage im jeweiligen Land ignoriert, geht beim Glücksspiel ein unnötiges Risiko ein. Obwohl die Bedingungen rund ums Zocken im Internet innerhalb der EU variieren, dienen sie alle dazu, den Kunden Rechtsschutz zu bieten. Das gilt auch, wenn es um das Auszahlen von Gewinnen geht.
Seitens der Europäischen Union ist seit langer Zeit geregelt, dass der Besuch von Online-Casinos legal ist, solange diese ihre Lizenz aus einem der Mitgliedsländer erhalten haben. Darunter fallen aber wirklich nur die entsprechenden Länder. Wer sich darauf verlässt, dass etwa eine Seite aus dem von den Niederlanden verwalteten Curaçao erlaubt ist, hat aufs falsche Pferd gesetzt. Betrügerische Seiten aus Drittländern sind einer der Gründe, warum nicht nur Deutschland darauf besteht, seinen Bewohnern nur das Zocken auf einer seitens der eigenen Glücksspielbehörde genehmigten Seite zu erlauben.
Die Lizenz entscheidet über den gerichtlichen Amtssitz des Anbieters. Um die begehrten Konzessionen zu erhalten, müssen die Online-Casinos strenge Auflagen erfüllen. Sie unterliegen außerdem der Kontrolle durch die jeweiligen Aufsichtsbehörden, die gegebenenfalls Beschwerden von Zockern entgegennehmen.
Ehe sich also in einem Online-Casino angemeldet wird, sollten im Impressum Zulassung und offizielle Adresse überprüft werden. In Deutschland gibt die gemeinsame Glückspielbehörde der Länder eine ständig aktualisierte Whitelist heraus, auf der die zugelassenen Betreiber genannt sind.
Wer sich unter mehreren legalen Anbietern entscheiden will, sollte zudem darauf achten, wo die beste Auszahlung bei den Casinos offeriert wird. Dabei sollte das Kleingedruckte keinesfalls außer Acht gelassen werden. Obwohl die gesetzlichen Rahmenbedingungen bei den erlaubten Betreibern identisch sind, gibt es Unterschiede bei den Spielen, Zahlungsmodalitäten und Bonusangeboten.
Obwohl bei den legalen Anbietern die Auszahlung von Gewinnen gesichert ist, sollte darauf geachtet werden, dass die Bedingungen dafür auch wirklich erfüllt wurden. Das macht sich vor allem bei Willkommens-Boni oder Freispielen bemerkbar. Vielfach sind diese nämlich zeitlich begrenzt, oder sie gelten nur für bestimmte Spiele, beziehungsweise ab bestimmten Einsatzhöhen.
Wann und wie ausgezahlt wird, kann sich ebenfalls von Webseite zu Webseite unterscheiden. Im Normalfall zahlen seriöse Anbieter schnell aus, wobei eine Wahl zwischen verschiedenen Zahlungsarten bestehen sollte. Doch nicht jede Webseite erlaubt jederzeit die Auszahlung von Gewinnen. Vor dem Geschäftsabschluss sollte deshalb kontrolliert werden, ob Mindestsummen erreicht werden müssen. Gebührenfreiheit ist ebenfalls nicht automatisch gegeben. Wenn das Online-Casino für Ein- oder Auszahlungen Gebühren nimmt, kann das sehr schnell den Gewinn schmälern.
Dass die Auszahlung verweigert wird, ist nur dann rechtlich möglich, wenn seitens des Kunden falsche Angaben gemacht oder die Bedingungen etwa bei den Boni nicht erfüllt wurden. Im Zweifelsfalle sollte sich die Sachlage über den Kundensupport schnell klären lassen. Gibt es weiterhin Unklarheiten oder Probleme, sind die jeweils zuständigen Aufsichtsbehörden der richtige Ansprechpartner. Der Gang zum Anwalt ist nur in verschwindend geringen Ausnahmefällen notwendig.
Für die Anbieter geht es schließlich um die Lizenz, wenn sie bei etwaigen Betrugsmanövern erwischt werden. Das gilt allerdings nur, wenn es sich tatsächlich um eine genehmigte Webseite handelt.
Wer sich von herrlichen Versprechungen dazu verführen lässt, auf einer Webseite mit einer Adresse außerhalb der EU zu zocken, kann sehr schnell mit dem Gesetz in Konflikt kommen. Identitätsdiebstahl und Geldwäsche gehören zu den größten Problemen dieser Seiten. Selbst wenn das nicht der Fall ist, gibt es bei illegalen Webseiten keine Möglichkeit, die erspielten Gewinne einzuklagen.
Außer der Rechtssicherheit sind Jugendschutz sowie Suchtprävention in den meisten EU-Ländern der Hauptfokus bei der Regelung von Online-Casinos. Welche Spiele gezockt werden dürfen, finanzielle Limits und mehr sind dabei von Land zu Land verschieden. In Deutschland dürfen im Kalendermonat allerhöchstens 1000 Euro im Internet aufs Spiel gesetzt werden. Dabei macht es keinen Unterschied, ob das Geld auf diverse Anbieter und diverse Games verteilt oder nur in einem Online-Casino gezockt wird.
Auffällige Spieler werden mit Hilfe von Software-Algorithmen geflaggt und in Sperrdateien eingetragen. In Deutschland gelten die Sperren bundesweit, aber auch hier unterscheiden sich die Regelungen in den verschiedenen EU-Staaten.
EU-weit wird der Umsatz in den Online-Casinos für 2024 auf rund 12,16 Milliarden Euro geschätzt. Davon entfallen allein rund 1,84 Milliarden Euro Umsatz auf Deutschland. Pro Nutzer wird der durchschnittliche Erlös in der Bundesrepublik auf 326,30 Euro prognostiziert. Das neue Gesetz garantiert, dass die legalen Gewinner zu ihrem Recht und ihrem Geld kommen, selbst wenn es nicht der dicke Topf oder der geknackte Jackpot war.
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