Die Kandidatinnen für die diesjährige Wahl zur “Auslandsdeutschen des Jahres” stehen fest. Beworben haben sich Frauen aus aller Welt. Bewerbungsvoraussetzung war diesmal, dass man sich für deutschsprachige Zeitungen, Zeitschriften oder sonstige Medien im Ausland engagiert. Die drei aussichtsreichsten Bewerberinnen wurden von der Jury zur Endausscheidung zugelassen.
Sie dürfen jetzt entscheiden, welche der drei Kandidatinnen den Titel “Auslandsdeutsche des Jahres 2019” tragen soll. Schreiben Sie den Namen Ihrer Favoritin und den Namen des Landes, aus dem Sie abstimmen, bis zum 7. Juli an [email protected]
Diejenige Kandidatin, die am meisten Stimmen aus verschiedenen Ländern erhält, hat gewonnen. Das Ergebnis wird Mitte Juli bekanntgegeben.
Vorstellung der drei Kandidatinnen:
Friederike (Ibiza/Spanien)
Friederike ist Chefredakteurin und Verlegerin der deutschsprachigen Inselzeitung “Ibiza-Kurier” in Spanien. Geboren wurde sie in Baden-Württemberg. Schon früh kam sie mit der Medienwelt in Berührung, da viele ihrer Familienmitglieder im Presse- oder Fernsehbereich tätig waren und teils noch sind. Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie als Praktikantin und freie Mitarbeiterin bei zwei süddeutschen Lokalzeitungen. Während ihres Studiums jobbte sie in ihren Sommer-Semesterferien häufig auf Ibiza – hauptsächlich bei einer Internetplattform, die über die dortige Partyszene informiert. Nach Abschluss ihres Studiums hatte sie 2008 die Idee, ganz auf die spanische Mittelmeerinsel umzuziehen und regelmäßig einen gedruckten Veranstaltungskalender mit redaktionellem Teil für die Partytouristen zu veröffentlichen. Einige Jahre später startete Friederike verlegerisch richtig durch: 2013 gründete sie mit zwei Geschäftspartnern die Monatszeitung “Ibiza-Kurier”. Die deutschsprachigen Touristen und Bewohner der Insel versorgt sie jedoch nicht nur mit Informationen, sondern organisiert für sie zusätzlich Wanderungen, Buchlesungen, Unternehmer-Stammtische und ein beliebtes Zwiebelkuchenfest. Auch im Deutschen Hilfsverein Ibiza und im Umweltschutz ist sie engagiert. So initiierte sie die Kampagne “Ibiza sagt Nein” gegen Erdölbohrungen im Meer um die balearischen Inseln.
Petra (Südfrankreich)
Petra ist die Gründerin des deutschsprachigen Magazins “RivieraZeit” und weiterer Medien in Südfrankreich. Sie wurde in Hamburg geboren, wanderte 1973 nach Italien aus und lebt bzw. arbeitet seit 1995 an der Côte d’Azur. 27 Jahre lang erscheint nun schon die von ihr gegründete Publikation für die Deutschsprachigen an der Mittelmeerküste zwischen Marseille und Genua – anfangs mit dem Titel “Riviera-Côte d’Azur-Zeitung” und oft unter schwierigsten Bedingungen. Da im Elsass aufgrund der französischen Minderheitenpolitik heute nur noch kleinere zweisprachige Druckmedien überlebt haben, stellt das Magazin “RivieraZeit” mittlerweile die einzige komplett deutschsprachige Publikation Frankreichs dar. Petra engagierte sich in der Vergangenheit nicht nur für die Presseprodukte aus ihrem Verlag, sondern als Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft Internationale Medienhilfe (IMH) über mehrere Jahre ebenfalls für die gesamten deutschsprachigen Medien im Ausland. In Südfrankreich, Monaco und dem westlichen Italien ist sie bei Prominenten und Politikern – wie zum Beispiel Fürst Albert – sehr bekannt. Ihre Kontakte und ihre Medien nutzte sie immer wieder, um die Völkerverständigung und die deutsche Kultur vor Ort zu fördern. Das brachte ihr unter anderem eine Auszeichnung der deutschen Botschaft in Paris für Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft ein.
Elise (Siebenbürgen/Rumänien)
Elise leitet die Lokalredaktion der täglich erscheinenden “Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien (ADZ)” in Kronstadt/Brasov. Außerdem ist sie erfolgreiche Autorin von Theaterstücken. Ihre Familie ist seit Jahrhunderten in Siebenbürgen verwurzelt. Die Region, zu der auch Kronstadt gehört, wurde ab etwa 1150 von Deutschen besiedelt und gehört heute zum Staatsgebiet Rumäniens. Von der deutschen Minderheit in Rumänien (dazu zählen hauptsächlich die Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben) wurde eine einzigartige deutschsprachige Infrastruktur aufgebaut – mit zahlreichen Vereinen, Schulen, Kirchen, Theatergruppen, TV-Programmen oder Zeitungen. Die Tageszeitung “ADZ” konnte am Anfang dieses Jahres bereits ihren 70. Geburtstag in ihrer Bukarester Zentrale feiern. Elise engagiert sich neben ihrer journalistischen Abeit stark in der Minderheiten-Selbstverwaltung der Siebenbürger Sachsen und schreibt Stücke für rumänisch- und deutschsprachige Theater in ihrer Heimat. Mehrere davon wurden auch in andere Sprachen übersetzt, im Ausland aufgeführt und mit Preisen ausgezeichnet. Das Magazin “Forbes” kürte sie 2014 zu einer von 20 Trendsetterinnen und Trendsettern Rumäniens. 2018 wurde sie von der Zeitschrift “Decat o Revista” in die Liste der “100 Personen, die das Rumänien von morgen prägen werden” aufgenommen.
Björn Akstinat, Leiter des Netzwerks der deutschsprachigen Auslandsmedien (IMH-Internationale Medienhilfe):
“Der Wettbewerb soll speziell die weiblichen Mitglieder der deutschen Gemeinschaften und Minderheiten rund um den Globus für ihre bisherigen Aktivitäten belohnen bzw. für eine Mithilfe bei deutschsprachigen Kultur- und Medieninstitutionen motivieren. In vielen deutschen Institutionen im Ausland sind Frauen noch unterrepräsentiert. Ziel des Wettbewerbs ist außerdem, in Deutschland auf die großen kulturellen Leistungen und Traditionen der Auslandsdeutschen stärker aufmerksam zu machen. Viele Bürger der Bundesrepublik wissen so gut wie nichts von den deutschen Minderheiten und Gemeinschaften weltweit, da diese im Unterricht der Schulen und Hochschulen zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen kaum thematisiert werden.”
Die Wahl zur “Auslandsdeutschen des Jahres” ist der internationalste deutschsprachige Wettbewerb. Er wird von der Internationalen Medienhilfe (IMH) organisiert und findet zum zweiten Mal statt. Beim ersten Durchlauf setzte sich eine Ungarndeutsche gegen eine Mennonitin aus Paraguay, eine Brasiliendeutsche und eine Deutsche aus Australien durch.
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