Schweden und Litauen haben gegen Aktivitäten der russischen Kriegsschiffe in der Ostsee protestiert
Stockholm und Vilnius verlangen vom Kreml Erklärungen zu einem Manöver der russischen Kriegsmarine in der Ostsee. Dieses störte den Bau der Stromverbindung «Nordbalt», berichtet NZZ.
Die Regierungen in Stockholm und Vilnius sind der Ansicht, dass diese internationales Recht verletzt haben. Nach Darstellung des litauischen Aussenministers Linas Linkevičius ist die Verlegung eines rund 450 Kilometer langen Hochspannungskabels seit Mitte März viermal von Russland behindert worden.
Das Kabel, das die Stromnetze Schwedens und Litauens verbinden soll, trägt den Namen «Nordbalt». Seine Installation ist ein Beitrag zur Erhöhung der Energiesicherheit der baltischen Staaten.
Diese sind vorläufig noch stark von Stromlieferungen über russische Leitungen abhängig. Seit der Abschaltung des litauischen Kernkraftwerks Ignalina Ende 2009, zu der sich Litauen im Rahmen des EU-Beitritts verpflichten musste, ist diese Abhängigkeit sogar noch gestiegen. Bessere Anbindung an westeuropäische Stromnetze und die Möglichkeit des Imports norwegischer Elektrizität aus Wasserkraft können hier eine dringend nötige Bezugsquellen-Diversifikation bringen.
“Ein russisches Kriegsschiff habe in der letzten Woche im Rahmen einer Militärübung ein litauisches Begleitschiff zu Kursänderungen gezwungen, das an der Verlegung des «Nordbalt»-Kabels beteiligt war.”, erklärte Linkevičius.
Litauen zitierte den russischen Botschafter in Vilnius ins Aussenministerium, erhielt aber offenbar keine direkten Erklärungen, sondern lediglich die Zusage, dass man sich die «Sache anschauen» werde.
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