Baltikum: Mehr Waffen aus Amerika
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Baltikum: Mehr Waffen aus Amerika

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Das Pentagon will eine komplette Panzerbrigade im Baltikum vor der russischen Grenze halten

Die angebliche militärische Bedrohung durch Russland brauchen die USA lediglich, um ihre egoistischen Nationalinteressen zu sichern und die europäischen Eliten zu kontrollieren. Von diesem Standpunkt aus betrachtet ein russischer Militärexperte die vom Pentagon beantragten Ausgaben für zusätzliche US-Waffen in Europa.

In einem Gastbeitrag für die Tageszeitung „Iswestija“ analysiert der russische Militärexperte Viktor Litowkin die Argumente von Pentagon-Chef Ashton Carter, wonach die US-Ausgaben für die militärischen Eindämmungsmaßnahmen gegen Russland sich im kommenden Finanzjahr auf 3,4 Milliarden Dollar mehr als vervierfachen sollen.

Litowkin schreibt:

„Eine Milliarde Dollar von dieser Summe soll, wie es hieß, für den Verbleib der US-Truppen in Europa bereitgestellt werden. Darüber hinaus sollen dorthin zusätzliche US-Waffen verlegt werden – dies kostet voraussichtlich fast zwei Milliarden Dollar. Dabei sind 250 Waffensysteme – Panzer, Selbstfahrlafetten, Kampfjets und Schützenpanzer – ohnehin auf Militärbasen in Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien und Bulgarien stationiert, was gegen die Nato-Russland-Grundakte verstößt.“

„Nach eigenen Angaben will das Pentagon für alle Fälle eine komplette Panzerbrigade vor der russischen Grenze halten. Man argumentiert, dies sei nötig angesichts der Besorgnisse der europäischen Nato-Verbündeten (vor allem an der Ostflanke der Allianz) sowie im Hinblick auf die russische Annexion der Krim. Russland, so heißt es, unterstütze die Separatisten in der Ostukraine und drohe seinen westlichen Nachbarn regelmäßig durch Militärübungen“, so der russische Militärexperte.

Er postuliert:

„Es kommt jedoch weder auf diese russischen Übungen an noch auf eine Militärbedrohung durch Russland. Die ständig geschürten Ängste davor (bis hin zu hysterischen Beiträgen wie jener BBC-Film über einen dritten Weltkrieg mit Atomschlägen in Europa) werden vom Pentagon und seinen Nato-Satelliten als Deckmantel für die ständige US-Militärpräsenz auf dem Kontinent instrumentalisiert, aber auch für Washingtons Sehnsucht nach einer ununterbrochenen Kontrolle über die europäischen Polit- und Wirtschaftseliten, Medien, Propagandamittel und Not-Profit-Organisationen.“

„Auch die US-Atomarsenale in Italien, Deutschland, Belgien, den Niederlangen und der Türkei dienen dazu, Europa den US-Interessen zu unterwerfen (…). Unter keinen Umständen wird das Pentagon erlauben, seine Kernwaffen zurück in die USA zu schicken. Warum ist seine Haltung so? Gegen wen wollen die USA mit diesen Massenvernichtungswaffen einen Krieg führen?“, so der Kommentar weiter.

Litowkin betont, die US-Regierung beantworte diese Fragen sehr ausweichend. In Washington und Brüssel bezeichne man die Stationierung von US-Atomwaffen in Europa als Solidarität angesichts einer russischen Bedrohung. Doch in Wirklichkeit gebrauchte Amerika die gemeinsame Nato-Verantwortung, um seine egoistischen Nationalinteressen zu sichern.

 

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