Mit viel Enthusiasmus und Neugier starteten wir im Sommer 2014 eine Rundreise durch Schweden. Mit der Fähreging es weiter nach Estland. Von dort fuhren wir in Etappen über Lettland, Litauen (Memelland) und Polen zurück nach Deutschland
Von Dr. Bernhard und Irmtraud Grimm
Das Baltikum und die deutsche Vergangenheit (Teil 2): Riga – die Perle an der Ostsee
In Riga, der Hauptstadt von Lettland, nehmen wir am sonntäglichen, evangelischen Gottesdienst in deutscher Sprache im Kapitelsaal des Doms, teil.
Der „Auslandspfarrer“ in Riga wird von der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) eingesetzt. Der aus Baden-Württemberg stammende Pastor Markus Schoch gestaltete einen schönen Gottesdienst für die etwa 50 Besucher.
Die eingefundenen „Deutschen“ sind Baltendeutsche, Russlanddeutsche aus der früheren Sowjetunion sowie lettische oder russische Ehepartner dieser Deutschen und nicht zuletzt die Touristen. Im Anschluss an den Gottesdienst unterhalten wir uns beim „Kirchenkaffee“.
Herr Helmut Brechtel ist ehrenamtlicher Domaufseher in Riga und bietet uns einen sehr interessanten Stadtrundgang an. So erleben wir eine lockere Stadtführung durch Riga, bei der wir auffällig oft von Einheimischen begrüßt werden. Seit vielen Jahren verbringt Helmut den Sommer in Lettland. Seine Vorfahren stammen von hier und das ist der Grund, weshalb es den junggebliebenen Rentner, der im Großraum Hannover wohnt, hierher zieht. Riga ist seine Liebe, hier praktiziert er das lebendige Miteinander der Kulturen.
Herr Brechtel verständigt sich in deutscher Sprache, spricht auch ein bisschen Englisch und Lettisch.
„Viele Letten verstehen gut Deutsch, können es aber nicht sprechen. So klappt die Verständigung gut“, sagt er uns.
Während wir durch die Stadt schlendern, bekommen wir immer wieder seine persönliche Ausstrahlung zu spüren. Letten winken uns zu, grüßen auf Deutsch, zwei Blechbläsermusikanten spielen deutsche Volkslieder wie: „Ännchen von Tharau“ und „Im tiefsten Wiesengrunde“.
Ein Mann verkauft uns für eine Spende Karten mit den schöns-ten Jugendstilbauten der Stadt. In den Kirchen kennen viele der Aufseher „unseren Helmut“. Sie alle wissen, dass Helmut mit Touristen unterwegs ist und ihnen etwas vom Herzen dieser Stadt nahebringt. Das ist ihm voll gelungen, wofür wir ihm sehr dankbar sind.
Das Baltikum und die deutsche Vergangenheit (Teil 1): Die alte deutsche Hansestadt Reval (heute: Tallinn)
Fortsetzung folgt:
Das Baltikum und die deutsche Vergangenheit (Teil 3): Deutscher Verein im früheren Memelland
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