Der Chef des Ausschusses für Informationspolitik beim Föderationsrat, Alexej Puschkow, hat das Verhalten Polens in Bezug auf Lieferungen von russischem Gas als „seltsam“ bezeichnet und die jüngsten Äußerungen des polnischen Präsidenten, Andrzej Duda, über neue Bedingungen für Gaslieferungen kritisiert.
„Polen verhält sich seltsam: Es versucht Nordstream 2 zu kippen, indem es gegen die russischen Interessen handelt, fordert dabei aber von uns bessere Bedingungen für den Kauf unseres Gases“, schrieb Puschkow auf seinem Twitter-Account.
Wie der Politiker ferner betonte, müsse die polnische Regierung eine Entscheidung treffen:
„Man kann nicht schaden und dann eine bessere Behandlung erhoffen. Warschau hat offensichtlich ein Problem mit der Logik.“
Am Freitag erläuterte der polnische Präsident Andrzej Duda beim Internationalen Wirtschaftsforum im schweizerischen Davos, dass Polen Gaslieferungen unter ebensolchen Bedingungen wie Deutschland bekommen wolle.
Im Dezember hatte der polnische Premier Mateusz Morawiecki betont, dass Nord Stream 2 ein sehr schädliches Projekt sei, das die Sicherheit in Mitteleuropa bedrohe.
Das polnische Öl- und Gasunternehmen PGNiG kauft den Großteil seines Gasvolumens bei dem russischen Gasriesen Gazprom. Der langfristige Vertrag über Gaslieferungen läuft 2022 aus.
Polen und die baltischen Länder Lettland, Litauen und Estland bemängeln ständig die Abhängigkeit vom russischen Gas und rufen zur Diversifizierung der Energieversorgung auf.
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