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Im Pressedienst der Firma Marika, der größten Kette von Wechselstuben in Lettland, hieß es, dass diese Forderung ein weiteres Indiz für die antirussische Hysterie in dem Land ist. Die Initiative wurde auch vom zuständigen Ausschuss des EU-Parlaments kritisiert.
In Russland wurden am 12. Oktober neue Scheine eingeführt – 2000 und 200 Rubel. Auf dem 200-Rubel-Schein ist auf der Vorderseite das Denkmal für versenkte Schiffe in Sewastopol und auf der Rückseite eine Ansicht der antiken Stadt Chersones zu sehen. Die lettischen Nationalisten sind offenbar beunruhigt über die Symbole der Krim auf den russischen Geldscheinen. Sie wandten sich an die EZB und andere EU-Strukturen.
„Gemäß den Sanktionen, die von der EU gegen Russland eingeführt wurden, sowie aus Solidarität mit der Ukraine wollen wir, dass in den Banken und Wechselstuben in der EU keine russischen Scheine angenommen werden, auf denen Sewastopol dargestellt ist. Das ist unannehmbar, solange der Territorialstreit zwischen Moskau und Kiew nicht völlig geregelt wird“, sagte der lettische Aktivist und Politiker Raymond Lejnieks-Puke.
In der lettischen Zentralbank hieß es in der vergangenen Woche, dass es derzeit kein Gesetz gibt, das diese Frage regelt. Deswegen können die Wechselstuben und Banken selber darüber entscheiden, ob die 200-Rubel-Scheine annehmen oder nicht.
Laut dem EU-Abgeordneten und Mitglied des Haushaltsausschusses des EU-Parlaments, Tomasz Zdechovsky, ist diese Initiative von Anfang an zum Scheitern verurteilt und rechtlich nicht umsetzbar.
„Über den neuen Geldschein können die Russen, jedoch nicht die Staatsbürger der EU-Länder empört sein. Brüssel ist nicht berechtigt, Moskau anzuweisen, was auf dessen Geldscheinen abzubilden ist. Doch ich kann mir vorstellen, dass diese Frage zahlreiche Diskussionen in europäischen Kreisen auslösen wird“, so der Politiker.
Die EU-Abgeordnete Tatjana Ždanoka bezeichnete die Initiative als Schwachsinn.
Im Pressedienst der Firma Marika hieß es, dass der neue Geldschein tatsächlich eine neue Hysterie-Welle unter den lettischen Nationalisten auslöste, die in allem eine Bedrohung für die Sicherheit Lettlands sehen wollen.
„Das ist einfach Paranoia. Die Situation in Lettland ähnelt allmählich der in der Ukraine, wo nach allem gesucht wird, was mit Russland verbunden ist und verboten werden kann. Jetzt gerieten russische Geldscheine ins Visier. Wir sehen keinen Grund, den russischen Touristen und anderen Menschen den Wechsel offizieller Geldscheine zu verweigern“, hieß es im Pressedienst der Firma.
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